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Mittwoch, Februar 20, 2013
Theaterlust in Güstrow
Auf der Güstrower Online-Seite der Schweriner Volkszeitung (SVZ) lese ich heute:
"Geschichten rund ums Theater gesucht
Heidemarie Beyer, Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Ernst-Barlach-Theaters Güstrow, plant eine Publikation zum Theaterjubiläum und bittet um Mithilfe.
185 Jahre steht das Güstrower Theater am Franz-Parr-Platz. Am 12. Oktober 1828 öffnete sich zum ersten Mal der Vorhang. Gezeigt wurde das Schauspiel "Hans Sachs" von Johann Ludwig Deinhardstein. Bemerkenswert ist das nach Plänen des Schweriner Hofbaumeisters Georg Adolf Demmler erbaute Schauspielhaus in mehrfacher Hinsicht. Heute gilt es als ältester noch genutzter Theaterbau in Mecklenburg. Damals, vor 185 Jahren, waren es die Güstrower Bürger, die für ihr Theater sammelten. Unzählige Geschichten auf, hinter oder vor der Bühne haben sich seitdem zugetragen.
Genau dort setzt der Vorschlag von Heidemarie Beyer, Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Ernst-Barlach-Theaters, ein. Sie meint, dass es viele Episoden, Geschichten, Erlebnisse oder Berichte über nichtalltägliche Ereignisse rund um das Theater einfach Wert sind, festgehalten zu werden. "Wir nehmen den Geburtstag des Theaters zum Anlass, um eine Broschüre mit Beiträgen von Theaterbesuchern zu füllen. Wer meint, dass er eine solche Geschichte erzählen kann, möge bitte zu Papier und Stift greifen und die Sache aufschreiben", wirbt Heidemarie Beyer. Wer hat Erinnerungen an den Umbau des Theaters 1955 bis 57? Wer kennt noch Mitglieder des Güstrower Theaterensembles, wer weiß etwas aus der "Perten-Zeit", wer hat Gastspiele großer Ensembles erlebt?
Entstehen soll eine Publikation, die so bunt und einmalig ist wie das Theater selbst. Geschichten und Episoden, kurze oder lange, traurige oder lustige, sollten von den Theaterbesuchern aufgeschrieben und in der Vorverkaufskasse des Theaters abgegeben werden. Bitte Namen und Adresse nicht vergessen anzugeben!"
Fällt Ihnen was auf? Der älteste Theaterbau in Mecklenburg wird nicht als "marode" beschrieben. Es wird kein Neubau gefordert. Die Güstrower diskutieren auch nicht darüber, wer vom verbliebenen Personal entbehrlich ist (Güstrow hat leider schon lange mehr kein festes Ensemble). Obwohl nur noch Bespieltheater, identifizieren sich die Bewohner mit ihrem Theater. Da kannste wat lernen!