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Freitag, April 19, 2013

Neues auf dem GROSSEN Blog zum Rostocker Theater

Auf dem GROSSEN Blog (www.vtrblog.wordpress.com oder etwas schneller aufgerüfen über www.vtrblog.hux.de) gibt es viele neue, interessante Diskussionsbeiträge auch zu älteren Artikeln. So halte ich die Kommentare 13-15 zum Artikel "Das schlägt dem Faß die Krone ins Gesicht!" für sehr lesenswert. Und zum Beitrag "Dummheit kann man nicht verbieten" scheint sich eine Diskussion zur Finanzierung von Kultur, insbesondere zu potentiellen Umverteilungsmöglichkeiten von Geldern zugunsten von Bildung und Kultur anzubahnen.

Jeder kann mitdiskutieren! Die Beiträge werden nicht "moderiert" (was allerdings nicht bedeutet, dass hirnloses Gedödel stehen bleibt: es gilt die Netiquette).

Mittwoch, März 06, 2013

Druck und politische Erpressung als Zugabe zur Theaterdiskussion

So hat Frau Dr. Bachmann ihren sehr lesenswerten Artikel vom 1.3.2013 überschrieben. Er endet mit den Sätzen:

"Pest oder Cholera aber sind keine Alternativen. Und der Verzicht auf Alternativen ist der Verzicht auf gestaltende Politik.

Wer im Interesse der Hansestadt Rostock handeln möchte, der prüft Alternativen und verkauft sich nicht kampflos an einseitige (Finanz-) Interessen. Vor allem aber kämpft er für demokratisch und transparent zustande gekommene Entscheidungen, frei von politischer Druckausübung und politische Erpressung."

Viele Details hierzu auf vtrblog.hux.de - dort mitbloggen!

Posted by Dr. Günter Hering at 10:28
Edited on: Freitag, März 08, 2013 17:56
Categories: Kultur ist Mehrwert, Landesregierung, Stadt Rostock

Samstag, Februar 16, 2013

Bitte unterschreiben Sie für ein Viersparten-Theater in Rostock

Eine Unterschriftenaktion für den Erhalt des Rostocker Volkstheaters als Vier-Sparten-Theater und für einen Theaterneubau wird wenig bewirken, ist aber besser als gar nichts. Initiiert wird sie vom Verein "Freunde und Förderer Volkstheater Rostock e.V." und mitgetragen vom Volkstheater. Das aber darf sich nicht finanziell beteiligen, so dass es zwischenzeitlich an den Postkarten mangelte, auf den unterschrieben werden kann.

Der Druck der Postkarten kostet nicht viel, für 30 € bekommt man schon 1000 Stück. Deshalb auch hier noch einmal die Bitte, für den Druck weiterer Karten zweckgebunden zu spenden auf das Konto

Freunde und Förderer Volkstheater Rostock
Ostseesparkasse Rostock
BLZ 130 500 00
Konto 22 0014 868

Inzwischen gibt es - seit dem 8. Februar - auch online eine Unterschriftenliste, zu erreichen über http://blog.volkstheater-rostock.de/

Die Liste ist öffentlich einsehbar und damit für mein Empfinden eine deutlichere Bekundung zugunsten des Theaters als eine an die Präsidentin der Bürgerschaft geschickte Postkarte. Die Gesamtmenge der dort eingehenden Karten sieht eben nur Frau Jens und nicht die Öffentlichkeit, das finde ich schade.

Auf der Liste des VTR-Blogs finden sich erfreulich viele Unterschriften aus anderen Orten, sogar aus dem Ausland. Warum allerdings Andy Anonymus aus Bristol (UK) (und einige andere) nicht zu seinem vollen Namen stehen mag, ist mir unerfindlich. Die Einträge sollten schon glaubwürdig sein, dazu ist das Anliegen zu wichtig! Wer seinen Namen nicht öffentlich preisgeben mag, kann ja zur Postkarte greifen bzw. diese auch selbst ausdrucken: http://www.volkstheater-rostock.de/kontakt/presse.phtml?showsingle-202%3C!--param--%3E

Aber egal, für welche Variante Sie sich entscheiden - bitte, unterschreiben auch sie. Ohne ein lebendiges Theater wird Rostock um einiges ärmer!

Leider ist für die Unterschriftenliste im Internet der VTR-Blog geopfert worden. In der Hoffnung, dass er wiederbelebt wird, hatte ich als Zwischenlösung diesen Mini-Blog eingerichtet. Auf Dauer genügt er nicht. Für die Inbetriebnahme eines "richtigen" Blogs suchen wir Mit-Blogger aus dem Theater sowie unter den Theaterfreunden aus nah und fern - auch Andy aus Bristol ist herzlich eingeladen! Das Theater braucht Öffentlichkeit, wenn es nicht sterben soll. Weil die professionellen Medien sie ihm verweigern, wollen wir sie im Internet herstellen. Wenn Sie bei der Startmannschaft dabei sein mögen, dann melden Sie sich bitte über theater-rostock@freenet.de

 

Posted by Dr. Günter Hering at 15:04
Edited on: Samstag, Februar 16, 2013 15:44
Categories: Bürgermeinungen, Internet, Kultur ist Mehrwert, Presse, Sparten, Zuschauer

Dienstag, Februar 12, 2013

Es geht auch anders, aber wir reden lieber aneinander vorbei

Da war ich also gestern Abend bei der "Konkurrenz", bei Tino Eisbrenner in der Bühne 602, bei einem wunderbaren Brechtprogramm. Alles das, was ich seit langem am Volkstheater vermisse (das Tanztheater ausgenommen), gab es bei Eisbrenner. Warum nur will das VTR nicht vergleichbare Abende anbieten? Am Können der Akteure liegt es ganz gewiss nicht!

Auf www.das-ist-rostock.de hatte ich einen Leserbrief zum Bericht des in den Theaterferien vom VTR veranstalteten Kreativlabors, mit 70 teilnehmenden Kindern, eingestellt. Meine Kernaussage: Prima Sache, aber fürs Überleben des VTR viel zu wenig Öffentlichkeit. Wo bleibt das weitergehende Engagement? Den Zeitungsartikel, meinen Leserbrief und eine Entgegnung dazu kann man hier nachlesen.

Auf meine kritische Anmerkung, dass seitens der Betroffenen viel mehr für die öffentliche Wahrnehmung zu tun ist als mit 70 Kindern eine Woche Freizeitaktivitäten zu organisieren, so überragend gut sie auch sein mag, gab es eine merkwürdige Reaktion. Eine Barbara merkte an:

  • Zunächst mal das "marode Gebäude" - das darf ja in keinem Text übers VTR fehlen.
  • Es sei "dies definitiv nicht der richtige Rahmen um Kritik zu üben".
  • "Solch eine wunderbare Aktion in Frage zu stellen ist lächerlich".

Spätestens beim dritten Punkt wird es höchst ärgerlich. Denn erstens habe ich die Aktion nicht in Frage gestellt (bitte nachlesen) und zweitens ist "lächerlich" keine netiquette-angemessene Vokabel. Also habe ich einen zweiten Leserbrief geschrieben. Und jetzt passierte, was leider beim VTR-Thema auffällig oft vorkommt: Mein zweiter Text wurde einfach wegzensiert! Deshalb stelle ich ihn hier ein. Bitte befindet selbst, was daran nicht veröffentlichungswert sein könnte:

Die Kommunikationsmöglichkeiten werden immer besser, die Kommunikation selbst immer miserabler. Weil immer mehr Menschen oberflächlicher lesen und sich kaum noch bemühen, das Anliegen anderer zu verstehen.

Ich habe, anders als es Barbara behauptet, nichts in Frage gestellt, im Gegenteil. Wer den ersten Absatz meiner Zuschrift vom 11.2. liest, sollte das erkennen. Ich habe auch keinen "Aktionismus" gefordert, sondern Engagement der Theatermannschaft weit über die Abarbeitung des Spielplans und über die Arbeit mit 70 Kindern hinaus. Und wieso ist ein Zeitungsartikel über Theaterarbeit "definitiv nicht der richtige Rahmen um Kritik zu üben"?

Im übrigen bin ich dafür, Diskussionen offen zu führen. Dazu gehört für mich auch die vollständigen Nennung des Namens. Bitte lassen Sie uns gemeinsam für eine sichere Zukunft des Theaters engagieren, statt einander zu bekritteln!

Posted by Dr. Günter Hering at 19:19
Edited on: Samstag, März 09, 2013 12:46
Categories: Bürgermeinungen, Konzeption(en), Kultur ist Mehrwert

Dienstag, Januar 29, 2013

Nun wird das Volkstheater endgültig geschlachtet!

#

Der Rostocker Oberbürgermeister, Herr Roland Methling, hat der Ostsee-Zeitung ein Interview gegeben. Er fordert vom Volkstheater Rostock (VTR), endlich Leistung zu erbringen. Er will das VTR auf Schauspiel und Philharmonie reduzieren. Er "kann nicht sagen: Ohne Theater bricht die Kulturlandschaft ein". Er nennt viel zu niedrige Besucherzahlen. Er setzt sich über die Beschlüsse der Bürgerschaft hinweg. Ja sind wir denn wirklich schon in einer Bananenrepublik?

Nachstehend dokumentiert vtr.hux.de drei Leserbriefe an die OZ:

OB Methling – ein Theaterfeind?

Am Freitag war ich im Großen Haus, zum Ballett „die Erschaffung der Welt“. Wiederum entdeckte ich zusammen mit den anderen Zuschauern, wie einmalig das Roznos-Ensemble ist, wie viel Lebensqualität diese Truppe an die Zuschauer weitergibt. Wer darauf verzichtet, ahnt nicht, was er sich selbst damit antut.

Einen Tag später erschien in der OZ das Interview mit unserem OB. Er erwartet Leistung vom Theater? Auch beim Ballett? Die Roznos-Truppe wäre eine Zier für jede wirklich große Stadt – Berlin, Hamburg, München, Wien, Paris usw. Rostock aber erwartet Leistung?!

Unsere OB will das Theater auf Schauspiel und Philharmonie begrenzen. Für einen, der offenbar überhaupt nicht ins Theater geht, erscheint das noch viel. Für die anderen jedoch viel zu wenig.

Woher der OB die Zahlen über die „regelmäßigen“ Theaterbesucher (2000-3000) nimmt, ist nicht ersichtlich. Ich persönlich halte sie für total unterschätzt. Und was heißt „regelmäßig“? Touristen, die ins Theater gehen, werden lieber(???) nicht berücksichtigt. Andere, die ebenfalls nur zeitweilig in Rostock sind, zählen offenbar auch nicht. Genau so wenig diejenigen Rostocker, die sich „nur“ immer dann für einen Theaterbesuch entscheiden, wenn ihnen Stück und Aufführung zusagen. Wäre es nicht redlicher, mit den Zuschauerzahlen pro Jahr zu argumentieren, Herr Methling?

Unser OB „kann nicht sagen: Ohne Theater bricht die Kulturlandschaft ein“. Woher nimmt er diese Gewissheit? Theater war und ist in der bisherigen Erfahrung eine unverzichtbare Säule jeder Kulturlandschaft. Allerdings nicht jedes Theater. Bei unserem Volkstheater darf man wohl schon fragen, warum es sich ob der Zeitlosigkeit seines Spielplanes so unnötig selbst entwertet. Geradezu als Fauxpas empfinde ich die Entscheidung der Theaterleitung, die Uraufführung von „Happy Birthday...“ unmittelbar vor dem Holocaust-Gedenktag anzusetzen, letzteren aber zu ignorieren.

Aber auch eine Theatermannschaft ist lernfähig, so lange man sie nicht abschafft.

Vor allem jedoch sollten wir eines stets bedenken: Kultur ist die stärkste Kraft gegen rechtes Gedankenungut, nichts fürchten die Rechten so sehr wie eine vitale, gelebte Kultur. „Wenn ich das Wort Kultur höre, entsichere ich meinen Revolver“. So weit darf es nie wieder kommen, um das zu verhindern, brauchen wir auch ein engagiertes Theater mit allen seinen vier Sparten!

schreibt Günter Hering aus Rostock

Grausamkeiten

Wieder einmal verkündet der Rostocker OB Grausames gegen das VTR! Er hat bei der ersten Verkündung des Verbleibs des Theaterorchesters- bei Abschaffung der Oper und des Balletts-, von Bespieltheater gesprochen, später von einem eigenständigen Vier-Sparten-Theater, dann von „Theater ist Chefsache“, von Schließung des Hauses mit dem Trick unzureichenden Brandschutzes, und nun ist er wieder bei seinem Orchester gelandet!

Woher hat er diese Erfahrung mit dem Orchester, bevorzugt er deren Lobbyisten und hat er dabei gar „Segelfreunde“ als „Berater“? Und das alles tut er mit einem ganzseitigen, ewig grinsenden und siegessicheren Gesicht!!! Kann man nicht einmal für entsprechende Anlässe ein entsprechend seriöses Foto verwenden?

So sind ja nicht die „Kultur -Genossen“ des untergegangenen so genannten Unrechtsstaates mit dem Theater und seinen Menschen umgegangen! Was ist ein Hineinreden von „Diktatoren“ in die Probleme eines Theaters gegen die Vernichtung eines Theaters durch unsere lupenreinen Demokraten: Ein Theater hassender Oberbürgermeister und ein unerfahrener Kultusminister, der zur Wende 12 Jahre alt war und ohne Kenntnis Rostocker Theatertraditionen ist! Weiter so, meine Herren, zum Wohle Mecklenburg-Vorpommerns!

schreibt Frank Brandau aus Rostock

Die Monroe-Oper und wie weiter?

Soll man dem Rostocker Volkstheater zu seiner jüngsten Welturaufführung (wirklich) gratulieren? Oder ins Grübeln kommen. Folgt man dem Rezensenten, dann "ist dies kaum ein substantieller Beitrag zur zeitgenössischen Opernkultur, weder das Werk, noch seine Inszenierung, eher ein Surfen auf Mainstream und Popularitätswelle."

Der Monroe-Mythos wird sicher nicht so lange anhalten wie beim legendären Original. Schon die letzte Welturaufführung am Volkstheater (Georg Kreisler "Das Aquarium") war mangels Interesse schnell wieder vom Spielplan verschwunden. Und Kreisler hatte dem Publikum etwas zu sagen. Hier scheint es eher so, daß der eine (Dirigent des Abends und Intendant) dem anderen (Kollege aus Augsburger Zeiten - Google sei Dank) hilft, sein Werk an einem Theater auf die Bühne zu bringen.

Ob sich der Aufwand schlußendlich auch in der Einnahmekasse des Theaters wiederspiegelt, bleibt zu hoffen und wird sich zeigen. Aber die Kasse ist ja dank Rostocker Bürgerschaft wieder aufgefüllt. Da kann man sich solche theatralen Experimente (wieder) erlauben ... Ein Beitrag zu (verbesserten) Kostenbewußtsein sieht anders aus.

schreibt Karsten Schmidt

Freitag, Januar 25, 2013

Solidarität! SpielLust in Rostock

#

Dieser Blog ist vor allem dem Volkstheater Rostock gewidmet, aber die Probleme sind allenthalben ähnlich. Deshalb publizieren wir gerne an dieser Stelle eine Information, die von der Webseite http://www.compagnie-de-comedie.de stammt.

Theaterfestival Landesverband Freier Theater M-V

Wer also ein Schwein in ausgefeilter Akrobatik sieht, der ist entweder halluzinatorisch woanders zu Hause oder hat Platz genommen in der BÜHNE 602 zum „SpielLust“-Festival, das an vier Tagen Ende Januar (24. bis 27.) ausgetragen wird.

Dieses alljährlich stattfindende Festival vereint Künstler aus dem 1994 gegründeten Landesverband Freier Theater in Mecklenburg-Vorpommern (LAFT) zu einer exquisiten Leistungsschau.

„Das Spektrum der freien Theater ist groß genug um daraus ein vielfältiges Programm anzubieten“, versichert Martina Witte. Die Theaterintendantin, LAFT-Präsidentin und seit 2006 Gastgeberin des Festivals an der Bühne 602, lässt keinen Zweifel daran auch für 2013 erlesene Kleinkunst ins Rampenlicht geholt zu haben.

Den Auftakt am 24. Januar um 10 Uhr zelebriert das Dorftheater Siemitz mit „Die drei kleinen Schweinchen“. Zu Recht, denn mit Sabine Zinnecker ist da eine erstklassige Puppenspielerin am Werk. Am Abend, 20:00 Uhr, desselben Tages zeigt die Compagnie „Vier linke Hände“. In der Komödie von Pierre Chesnot spielen Frauke Maria van der Laan und Eckhard Ischebeck.

Dass die Optimistische Kurkapelle erst am 25. Januar nachmittags um 16 Uhr in der Innenstadt zur Eröffnung des „SpielLust“-Festivals bläst, gehört zu den eigenwilligen Justierungen der Veranstaltung. Denn schon am Vormittag sind die Strippenzieher zugange: Punkt 10 Uhr das Puppentheater Schlott in der Bühne 602 mit „Ferdinand der Stier“ und in der Kita im Patriotischen Weg lässt das Figurentheater Heiter „Frau Holle“ die Betten schütteln.

Abends um 20 Uhr in der Bühne 602 „Tabak, Tod und Teufel“! Turbulentes Theater mit Marionetten. Danach im Foyer „Tanz auf dem Vulkan“ mit der Band Holderblüh. Alte Schlager – Schinkenklopferzeit für alle Gassenhauer-Freunde.

Am 26. Januar beginnt der Tag frostig. Um 11 Uhr zeigt das Tandera-Theater „Der gefrorene Prinz“.

Birgit Schuster vom Schnuppe-Figurentheater präsentiert um 15 Uhr „Der Grüffelo“. Grüffelo? Wer ist das denn?

Manfred Gorr steht in der Tür. Der erfahrene Mime präsentiert um 20 Uhr seine Gründgens-Revue „G wie Gustav mit F – ein Leben als Spiel“. Ein faszinierendes Porträt, das da gezeichnet wird.

Das „SpielLust“-Festival klingt aus am 27. Januar mit zwei Märchen der Gebrüder Grimm. Morgens um 11 Uhr schlendert „Rotkäppchen“ (Theater Maskotte) durch den Wald, nachmittags um 15 Uhr luschert das Duo „Hänsel und Gretel“ (Wicht-Theater) bei der Hexe vorbei.

Etwas weitergehende Informationen zu den Aufführungen findet man im Spielplan der Bühne 602 bzw. auf der Webseite des Landesverbandes, aber wo "in der Innenstadt" die Optimistische Kurkapelle aufspielt, wird leider nicht verraten.

Mittwoch, Januar 16, 2013

Hingegangen. Gestern

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Auch ich war hingegangen. "Hunderte Menschen", wie die SVZ berichtet, konnte ich nicht zählen. Es waren deutlich weniger. Das war zu erwarten angesichts des kurzen Informationsvorlaufes (knapp ein Tag). Aber es hat geholfen. Die Bürgerschaft bewilligte einstimmig (!!!) die notwendigen Gelder für die Theaterrettung: Eine Finanzlücke von 1,3 Millionen Euro soll geschlossen werden durch

  • Auflösung einer Rückstellung in Höhe von 867 000 Euro auflösen.
  • Das Volkstheater erhält 2013 zusätzlich 300 000 Euro von der Stadt und weitere 130 000 Euro für Investitionen
  • Für 2014 erhält die GmbH einen um 900 000 Euro höheren Zuschuss als bisher eingeplant.
  • Gleichzeitig verpflichtet sich die GmbH, nach Einsparmöglichkeiten zu suchen und sie wird strenger kontrolliert
  • Auch über die 500 000 Euro zusätzliche vom Land in Aussicht gestellte Förderung wird wieder verhandelt.
Quelle: http://www.ostsee-zeitung.de/rostock/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=3659643, siehe auch

http://www.ostsee-zeitung.de/rostock/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=3659641

Ein sehr kurzes Video zur Demo findet sich auf

http://video.ostsee-zeitung.de/?bcpid=47889132001&bclid=47999957001&bctid=2096956848001&refer=homepage

Posted by Dr. Günter Hering at 15:20
Edited on: Mittwoch, Januar 16, 2013 18:18
Categories: Bürgermeinungen, Finanzen, Konzeption(en), Kultur ist Mehrwert, Landesregierung, Theater-GmbH

Dienstag, Januar 15, 2013

HINGEHEN! HEUTE!

Die NNN berichtet heute, dass aus Anlass der Dringlichkeitssitzung der Bürgerschaft davor eine Demonstration der Theatermitarbeiter stattfindet. Es sollte in unser aller Interesse liegen, dass so viele Bürger wie möglich sich an dieser Demo beteiligen! Ort: Rathaus Rostock, Zeit: heute (15.1.2013) ab 18:00 Uhr.

Mehr zum aktuellen Stand auf http://www.svz.de/nachrichten/lokales/rostock/artikeldetails/artikel/heute-schicksalstag-fuer-das-volkstheater.html

15.01.2013 Dringlichkeitssitzung der Bürgerschaft

sitzungsdienst@rostock.de (Hansestadt Rostock), 2013/BS/018 Dringlichkeitssitzung der Bürgerschaft Datum: 15.01.2013, Uhrzeit: 18:30 Raum: Sitzungssaal der Bürgerschaft, Rathaus Neuer Markt 1, 18055 Rostock

TOP Betreff Vorlage
Ö 1 Eröffnung der Sitzung, Feststellung der Ordnungsmäßigkeit der Einladung und der Beschlussfähigkeit
Ö 2 Änderungen der Tagesordnung
Ö 3 Genehmigung der Niederschrift der Sitzung vom 05.12.2012 2012/BS/027
Ö 4 Mitteilungen der Präsidentin
Ö 5 Anträge
Ö 5.1 Eva-Maria Kröger (für die Fraktion DIE LINKE.) Anpassung des Haushaltsplanentwurfes 2013 - Volkstheater Rostock GmbH 2012/DA/4181
Ö 5.2 Dr. Sybille Bachmann für die Fraktion Rostocker Bund/Graue/Aufbruch 09 Abwendung einer Insolvenz der VTR GmbH und Absicherung des Spielbetriebes 2013/AN/4244
Ö 5.3 Dr. Sybille Bachmann (für die Fraktion Rostocker Bund/Graue/Aufbruch 09) Gewinne der HERO GmbH 2012/AN/4147
N 5.3.1 (nichtöffentlich)
Ö 6 Beschlussvorlagen
Posted by Dr. Günter Hering at 12:09
Edited on: Dienstag, Januar 15, 2013 12:42
Categories: Finanzen, Konzeption(en), Kultur ist Mehrwert, Oberbürgermeister, Personal, Sparten, Stadt Rostock, Theater-GmbH

Montag, Januar 07, 2013

Theaterstrukturdebatte - Rostocker Modell

Frau Dr. Bachmann schreibt zur Theaterstrukturdebatte folgendes (übernommen aus MVPO vom 25.12.2012):

Die Modelle der METRUM GmbH zur Struktur der Theater und Orchester in Mecklenburg-Vorpommern sind vom Kopf auf die Füße zu stellen.

Kern der Landesmodelle ist die Finanzsicht anstelle eines Landeskulturkonzepts. Zudem basieren die Modelle auf einer nicht korrekten Datenbasis und enthalten unrealistische Annahmen, so z. B. ist ein einheitlicher Haustarif bei gleichzeitig sehr hohem Stellenabbau vorgesehen. Beschäftigte und Gewerkschaften können dem nicht zustimmen. Die erwarteten Einsparungen sind nicht nur in diesem Punkt in keiner Weise überprüfbar. Künftige Mehrkosten sind ebenfalls nicht vorgesehen, bis auf die Kosten der Kündigung von fast 200 Theaterschaffenden, die selbstverständlich zum größten Teil durch die Kommunen übernommen werden sollen.

Ein Blick auf die Ausgangsbasis der Modelle, das vermutete Defizit von 12 Mio. Euro aller Theater in Mecklenburg-Vorpommern bis 2020, macht deutlich, dass bis auf die Theater in Schwerin und Vorpommern die Fehlbedarfe aller Theater außer denen von Schwerin und Vorpommern durch andere Maßnahmen als Fusionen gedeckt werden können:

  • 5,2 Mio. Euro beim Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin
  • 3,4 Mio. Euro beim Theater Vorpommern
  • 1,0 Mio. Euro beim Volkstheater Rostock
  • 900 TEUR bei der Theater- und Orchestergesellschaft Neubrandenburg/Neustrelitz
  • 400 TEUR bei der Vorpommerschen Landesbühne Anklam
  • 400 TEUR beim Mecklenburgischen Landestheater Parchim
  • 100 TEUR beim Theater Wismar
  • 100 TEUR beim Ernst-Barlach-Theater Güstrow.

Das kann nur zu einer Schlussfolgerung führen: Schwerin und Vorpommern müssen ihre Theater zunächst intern sanieren, damit sie andere Theater nicht gefährden.

Auch das Neubaukonzept des Volkstheaters Rostock mit seinen wirtschaftlichen Effekten blieb durch die METRUM GmbH gänzlich unberücksichtigt.

Letztlich laufen alle Modelle auf eines hinaus: Die Rettung des Schweriner Theaters auf Kosten der Rostocker Bühne. Rostock soll weiterhin seinen hohen kommunalen Anteil von ca. 8 Mio. Euro jährlich einbringen, aber nur noch die Hälfte des bisherigen Angebotes erhalten. Und an möglichen Defiziten der neuen Gesellschaft wäre Rostock weiterhin beteiligt. Das ist kein Zukunftsmodell, weder für das Volkstheater Rostock noch die Finanzen der Hansestadt Rostock.

Daher bedarf es eines neuen Modells, das hiermit zur Diskussion gestellt wird:

1. Rostocker Modell - Landesdebatte

  1. Der strategische Ausgangspunkt ist zu ändern: Strukturen folgen Aufgaben, Inhalten und Geschäftsfeldern.
  2. Die Datenbasis der METRUM GmbH ist zu korrigieren.
  3. Der Grundsatz „Konsolidierung eines Theaters nicht auf Kosten anderer Theater“ ist einzuführen und umzusetzen.
  4. Die Theater sind in eine strategische Landesentwicklung von M-V als Tourismus-, Gesundheits- und Kulturland einzubetten.
  5. Eine Kulturentwicklungsplanung des Landes ist einzufordern und zu erarbeiten.
  6. Die Kulturwirtschaft ist, unter Einbeziehung der Theater auszubauen.
  7. Alle Theater in M-V erarbeiten Alleinstellungsmerkmale.
  8. Mehrspartentheater sind in mindestens drei Regionen von M-V bereit zustellen, unter Berücksichtigung beider Landesteile.
  9. Die Kooperationen aller Theater in M-V sind zu erweitern, untereinander und mit Dritten.
  10. Die Angebote der Theater in M-V sind untereinander abzustimmen (Spielplanabstimmung) sowie mit der Tourismuswirtschaft zu verbinden.
  11. Das Finanzierungsmodell der Theater M-V ist neu zu gestalten.

2. Rostocker Modell – Volkstheater Rostock

  • Für Rostock ist ein finanzierbares zeitgemäßes Theater zu entwickeln, das in der Bevölkerung akzeptiert wird und in die Stadtgesellschaft hinein wirkt.
  • Beim VTR soll es sich um ein vor Ort produzierendes Theater mit eigenem Ensemble und Sparten übergreifendem Angebot handeln (autonomes Stadttheater).
  • Es sind Kooperationen inner- und außerhalb von M-V sowie mit lokalen Akteuren einzugehen.
  • Der Theaterneubau ist zügig umzusetzen, bei Mitfinanzierung des Landes
  • Die Kommune Hansestadt Rostock ist mehrheitliche Rechtsträgerin der VTR GmbH. Minderheitsbeteiligungen durch das Land, andere Kommunen, Theater oder Private sind möglich.
  • Das VTR entwickelt ein ambitioniertes künstlerisches Programm.
  • Einnahmen sind zu steigern und Ausgaben zu optimieren.
  • Umgehend ist ein Haustarif bis zum Jahr 2020 abzuschließen.

3. Finanzierungssäulen der Theater in M-V

  1. Zuschuss der Theaterträger (Kommunen, evtl. Dritte)
  2. Zuweisung von FAG-Mitteln unter Berücksichtigung des Einwohnereinzugsbereichs,der finanziellen Beteiligung der Theaterträger und der zahlungswirksamen Aufwendungen laut Wirtschaftsplan
  3. finanzieller Beitrag des Landes, der nicht aus dem Vorwegabzug kommunaler Mittel (FAG) resultiert, zu vergeben auf Basis von Zielvereinbarungen zwischen Theaterträgern und Land, zu finanzieren über Steuermehreinnahmen (z.B. 10 % der Mehreinnahmen aufgrund der Erhöhung der Grunderwerbssteuer)
  4. Verbreiterung der kommunalen Finanzierungsbasis durch Einbeziehung der Landkreise
  5. Einnahmeerhöhung / Kostenoptimierung in den Theatern

4. Rostocker Handlungsbedarf - Nächste Schritte

  • Die Verhandlungen mit dem Land sind umfassend vorzubereiten, unter Aufstellung einer fachlich starken Verhandlungsgruppe.
  • Die unter „Rostocker Modell“ genannte Herangehensweise ist durch eine selbstbewusste Rostocker Verhandlungsführung einzufordern.
  • Das VTR entwickelt bis Ende Januar Grundzüge der inhaltlichen Erneuerung des VTR.
  • Bei der derzeit laufenden Ausschreibung eines Intendanten (Bewerbungsschluss 21.12.12) ist eine Person mit innovativem Konzept auszuwählen. Bewerbern mit konzeptionellen Ansätzen ist ggf. eine Fristverlängerung für eine Vertiefung ihres Konzeptes zu gewähren.
  • Die AG Theaterneubau ist umgehend einzuberufen.
  • Das VTR hat bis zum Sommer 2013 ein inhaltliches Theaterkonzeptes unter Entwicklung eines Alleinstellungsmerkmals vorzulegen.
  • Aus dem Konzept sind, in Verbindung mit den bereits beschlossenen Konzepten, die erforderlichen Strukturen abzuleiten.
  • Die Ergebnisse sind der Öffentlichkeit zur Debatte vorzulegen, bevor sie durch die Bürgerschaft beschlossen werden.

Dr. Sybille Bachmann, Vorsitzende der Fraktion Rostocker Bund/Graue/Aufbruch 09

Montag, Dezember 31, 2012

Ein klares Wort

*
"Ausdruck für unser Versagen
- auch des Berliner Ensembles oder vielleicht des Theaters generell -
ist die traurige Tatsache,
dass wir in Afghanistan und auf dem Balkan Kriege führen
und die Künstler dazu schweigen."
*

Claus Peymann, Intendant des Berliner Ensembles, in der Berliner Zeitung, zitiert im Neuen Deutschland vom 31.12.2012

Viel zu spät spricht es einer (ein Einziger!) aus, was dem Theater nicht nur in Rostock fehlt, was es so zusammenstreichbar und entbehrlich macht: Der fehlende gesellschaftliche Bezug.

Wenn zu DDR-Zeiten die Theater voll waren, dann lag das nicht nur daran, dass sich jedermann Theaterkarten leisten konnte, dass oft auch gemeinsame Besuche organisiert wurden, dass Theatermacher keinerlei finanziellen Nöte hatten - es lag vor allem daran, dass sich DDR-Theater nie im luftleeren Raum abspielte, sondern immer engagierte, kritische Gesellschaftsbezüge hatte.

Wann endlich nutzen JETZT die Künstler jene Bühnen, die sie NOCH haben?

Ein Nachtrag: Heute erschien in das-ist-rostock ein Artikel, der das gleiche Problem anspricht (http://www.das-ist-rostock.de/artikel/48655_2013-01-02_volkstheater-ins-affenhaus/) und den wir auszugsweise hier zitieren:

Profilierung muss sein. Das Berliner Gorki-Theater z. B. beteiligt sich mit zeitgenössischen Stücken erfolgreich am gesellschaftlichen Diskurs, das Berliner Ensemble füllt das Haus mit Brecht, die Distel pflegt akzentuiertes politisches Kabarett und die Stachelschweine Comedy, na ja. Why not? [...]

Die Chance des Theaters ist, anders zu sein als die.. modernen Medien. Ort der Begegnung, der Interaktion, des Dialogs, offen für Fragen der Bürger, lebendig und nah zum Anfassen. Eine Alternative zu den öffentlichen und verkabelten Räumen. Die moderne Kommunikation, so behaupten ihre Frontleute, führe die Menschen zusammen. In Wahrheit trennt sie sie, schafft Distanz bis zur Vereinsamung. Wer heute Theater mit tradierten Programmen macht und nicht auf seine Besucher zugeht, verliert diese. [...]

Dass sich Bewohner der Plattenbausiedlungen des Nordwestens und Nordostens kaum im Theater sehen lassen, versteht sich, leider. MV hat einen Anteil von 12 Prozent Hartzer an der Bevölkerung. [...]

Das Theater mit seinen Besuchern ist ein Indikator für die Unversehrtheit unserer Gesellschaft. [...]

Den Menschen, die an den Stadtrand verbannt werden, ist nicht nur der Weg ins Theater zu weit und zu teuer; vielen fehlt auch das Bedürfnis nach Bildung. Sie gehören zu den Abgehängten, den Ausgeschlossenen, den Exkludierten, so der Terminus der Soziologen und Städteplaner. Es geht ja nicht darum, dass sie die Besucherbilanz des Volkstheaters aufbessern, nicht um Kunst um der Kunst willen. Es geht vor allem darum, dass Kunst und Bildung sie zu Bürgern macht, die fähig zur Demokratie sind. Die in der Lage sind, mitzubestimmen, was dem Gemeinwohl der Stadt dient. [...]

KRIEG spricht abschliessend die Rostocker Kommunalpolitiker an ("Ein weites Feld tut sich vor unseren Kommunalpolitikern auf"). Ich hingegen erwarte (ohne die Politiker aus ihrer Verantwortung entlassen zu wollen) vor allem von den THEATERMACHERN, dass sie endlich ihre gesellschaftliche Unentbehrlichkeit praktizieren. In jeder Sparte, mit jedem Stück, auch außerhalb der Bühne... Erst wenn das Theater unverzichtbar geworden ist, können wir die (Kommunal-) Politiker fragen, warum sie nicht mehr fürs Theater im Besonderen und für die Kultur generell tun, erst dann ist Kultur wirklich Mehrwert und zugleich Indikator für den Zustand unserer Gesellschaft!

Posted by Dr. Günter Hering at 18:18
Edited on: Mittwoch, Januar 02, 2013 17:58
Categories: Bürgermeinungen, Inszenierungen, Konzeption(en), Kultur ist Mehrwert, Spielplan, Stadt Rostock, Zuschauer

Dienstag, Dezember 18, 2012

Ein Leserbrief: Wofür Geld da ist...

"Spendenbereitschaft und die Verantwortung des Staates"

Geld für Kultur fehlt allenthalben.

Geld für Auslandseinsätze der Bundeswehr ist immer da.

Das erhöht die Spendenbereitschaft für Kultur natürlich immens!

Montag, Dezember 17, 2012

Für Kultur fehlt es allenthalben an Geld

In der Schweriner Volkszeitung vom 11.12.12 entdeckten wir folgenden Artikel, der so wie die Theatermisere deutlich macht, wie unwichtig die Kultur in der heutigen Gesellschaft ist:

Platz im Abspann eines Films verschenken

Sie suchen noch ein Weihnachtsgeschenk? Wir haben etwas ganz Besonderes. Verschenken Sie doch einen Platz im Abspann eines alten DEFA-Dokumentarfilms und sichern Sie sich oder dem Beschenkten einen Platz in der Filmgeschichte. Im Rahmen unserer großen Aktion "Wir retten den Filmschatz des Landes", den unsere Zeitung gemeinsam mit der DEFA-Stiftung und der FilmLamd M-V gGmbH veranstaltet, sammeln wir Geld, um DEFA-Dokumentarfilme zu digitalisieren. Das ist die Voraussetzung dafür, dass diese Filme auch künftig gezeigt werden können. Die ersten Spenden sind bereits eingegangen. "Das Beste, was man machen kann, ist, dieses Erbe zu sichern, damit die Filme einer neuen Interpretation ausgesetzt werden können. Filme aus einem unmittelbaren Kontext zu befreien und zu erleben, wie sie heute oder in Zukunft mit neuen Augen gesehen werden, gehört zum Spannendsten, was Filmen überhaupt passieren kann, nicht nur DEFA-Filmen", sagt der Dokfilmer Leopold Gründ ("Der Rote Elvis") über die Aktion.

Wenn Sie bis zum 18. Dezember 2012 mindestens 100 Euro auf das Spendenkonto der DEFA-Stifung einzahlen, erscheint Ihr Name im Abspann jenes Films, den sie von insgesamt fünf ausgewählt haben. Sie erhalten zum Weihnachtsfest ein Zertifikat und später den Film auf eines exklusiven DVD.

  • "Jubiläum einer Stadt - 750 Jahre Rostock", Regie: Winfried Junge, 1968
  • "Essay über ein Fischweib oder Min Herzing", Regie: Uwe Belz, 1974
  • "Sommer, Sonne, Ak 8", Regie: Helmut Schneider, 1956
  • "Unterwegs im Bezirk Schwerin", Regie: Klaus Schulze, 198
  • "Ludwigslust - Kulturhistorische Randnotizen", Regie: Armin Georgi, 1977

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Kultur ist Mehrwert? Wenn es doch so wäre!

Mittwoch, Dezember 12, 2012

Leserbriefe

Zum Thema Kultur äußerten sich am Abend des 11.12. zwei Leser kurz, aber prägnant in der OZ:

Leserbrief vom 11.12.2012 22:25

Alles muss raus!

Rostock gibt sich auf.

Stück für Stück wickelt sich meine Geburtsstadt ab und wird zu einem Schlafghetto für Leute, denen das NICHTS mehr als genug ist.

schreibt Matthias Frase aus Leipzig

Leserbrief vom 11.12.2012 22:54

Skandal

Ein unfassbarer Skandal. Da gibt eine Stadt Unsummen aus, um sich vor seinen potentiellen Gästen als maritime Stadt am Meer zu präsentieren und verleudert andererseits die kulturelle Identität. Rostock ist wieder einmal im Rückwärtsgang!

schreibt Martin Lemke aus Rostock

Mein Leserbrief, eingereicht am Nachmittag des 10.12., ist leider der OZ-Zensur zum Opfer gefallen. Er basierte auf dem Blog-Eintrag Immer nur "Entweder Neubau oder Niedergang"? 

Posted by Dr. Günter Hering at 17:17
Edited on: Montag, Dezember 17, 2012 18:32
Categories: Bürgermeinungen, Kultur ist Mehrwert, Stadt Rostock

Donnerstag, Dezember 06, 2012

Immer nur "Entweder Neubau oder Niedergang"?

Die Ostseezeitung meldet am 03.12.2012:

Theater: Verzweifelter Appell

Kröpeliner-Tor-Vorstadt (OZ) - Die beiden Vereine Freunde und Förderer des Volkstheaters und die Philharmonische Gesellschaft wenden sich heute mit einer gemeinsamen Erklärung an die Mitglieder der Bürgerschaft. Sie wollen sie ermutigen, „in den anstehenden Auseinandersetzungen mit den Vertretern des Kultusministeriums für ein eigenständiges Stadttheater mit vier Sparten und die Norddeutsche Philharmonie in mindestens ihrer jetzigen Größe zu kämpfen“.

Die beiden Vorsitzenden Antje Jonas und Thomas Diestel haben den Brief unterschrieben. Sie betonen: „Die Fusion mit dem Staatstheater Schwerin halten wir für unannehmbar, da unserem Volkstheater die Chance auf eine weitere selbstbestimmte und zeitgemäße Fortführung seiner Stadttheatertradition genommen würde.“

Seit Jahren produziere das Volkstheater unter schwierigsten Bedingungen, so die beiden Vorsitzenden. Jetzt habe die seit längerem andauernde Rostocker Theaterkrise durch die kürzlich veröffentlichten Modelle zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern eine weitere Verschärfung erfahren. Die Zeit arbeite angesichts der Gesamtsituation inzwischen gegen die Rostocker Bürger, die im Interesse einer kultivierten Stadtgesellschaft heute und künftig nicht bereit sind, auf ihr Stadttheater zu verzichten. „Gelingt es nicht, kurzfristig den Neubauprozess in Gang zu setzen, besteht die sehr reale Gefahr einer Insolvenz und des endgültigen Niedergangs des Volkstheaters Rostock.“

Da gibt es in Rostock zwei Vereine mit anspruchsvollen Zielstellungen, aber in ihren öffentlichen Verlautbarungen tauchen immer nur zwei Aussagen bzw. Forderungen auf: (a) Mehr Geld für das 4-Sparten-Theater, (b) Neubau so schnell wie möglich! Reicht es wirklich aus, sich auf diese beiden Forderungen zu beschränken?

Die aktuelle Misere hat doch viele Ursachen:

  • Wohl an erster Stelle ist die unzureichende Akzeptanz des Theaters / seiner Angebote bei der Rostocker Bevölkerung zu nennen. Wäre es anders, hätte man z.B. dem OB nicht das dreiste Stück einer so abrupten und so langen Schließung des Großen Hauses mit seiner Wiederwahl honoriert.
  • Der aktuelle Spielplan lockt wirklich kaum einen Hund hinterm warmen Ofen hervor. Das Große Haus bleibt viele Dezemberabende lang unbespielt, es gibt lediglich am Vormittag Kindervorstellungen. Die sind gut und wichtig, aber warum ist abends nichts los? Vor einem Jahr erklärte man uns das einleuchtend damit, dass im Zelt der Kulissenumbau zu arbeitsaufwendig sei. Aber jetzt? Gerade in der Vorweihnachtszeit gehen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene besonders gerne ins Theater, finden aber viel zu wenig Angebote.
  • Die Aufführungen werden viel zu wenig beworben. Die Briefkästen der Rostocker Bürger quellen jeden Tag von Werbung über, aber Theaterwerbung war und ist bislang nicht dabei. Selbst wer im Internet jeden Tag über die Online-Informationen von NNN, OZ und das-ist-rostock wandert, findet viel zu wenig zum laufenden Theaterbetrieb (dafür aber jede (Horror-) Meldung über das Theaterdesaster (siehe oben zitierten Brief der beiden Vereine: motiviert der etwa zu einem Theaterbesuch?) und die stereotype Wiederholung, dass erst ein Neubau alles besser werden läßt
  • Herausragende Leistungen werden in der Öffentlichkeit viel zu wenig (kaum!) gewürdigt. Ich denke da an die Tanztheater-Inszenierungen oder an The Who´s Tommy. So lange die Roznos-Aufführungen weitgehend besucherfrei bleiben, ist es in meinen Augen geradezu eine Unverschämtheit, einen Theaterneubau zu fordern!

Dies alles und mehr ist aber als Kritik nicht vorzugsweise an den OB und die Bürgerschaft (wie es die beiden Theatervereine tun) oder an die Medien zu richten, sondern vor allem an die Betriebsleitung des Theaters. Aber davon spricht kaum einer. Auch nicht die beiden Vereine. Dabei könnten sie sich sehr handfest einbringen, beispielsweise vielschichtige Gesprächsrunden mit den Theaterakteuren und den Theaterbesuchern organisieren. Oder sich mit dafür einsetzen, dass die Hoteliers der Stadt und des Umlandes endlich erkennen, welche Werbewirkung die guten (aber auch nur die!) -Theateraufführungen entfalten können und gegebenenfalls den Gast motivieren, eine Nacht länger zu bleiben. Oder andere Aspekte des Mehrwertansatzes von Torsten Koplin aufgreifen und zu beleben suchen. Oder, oder, oder...

Posted by Dr. Günter Hering at 18:50
Edited on: Freitag, Dezember 07, 2012 19:01
Categories: Inszenierungen, Konzeption(en), Kultur ist Mehrwert, Marketing, Personal, Theaterneubau

Samstag, Dezember 01, 2012

Kultur ist Mehrwert!

Kultur ist MehrWert – Potenziale des Landes bestmöglich ausschöpfen

Schwerin/MVPO Die Linksfraktion wird auf der kommenden Landtagssitzung den Antrag „Kultur ist MehrWert“ einbringen. Darin wird die Landesregierung aufgefordert, mit den Hochschulen ein Forschungsprojekt zum volkswirtschaftlichen Nutzen der Kultureinrichtungen im Land auf den Weg zu bringen.

„Es gibt es eine Vielzahl an kulturellen Einrichtungen, die von hoher gesellschaftlicher, sozialer und auch wirtschaftlicher Bedeutung sind“, erklärte der kulturpolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin (Foto), am Freitag. „Eine lebendige Kulturlandschaft ist ein wertvolles Pfund, mit dem es zu wuchern gilt, da es sich auf die Entwicklung der Regionen immer positiv auswirkt.“

Um das Potenzial des Landes bestmöglich auszuschöpfen, sei es notwendig, alle Faktoren genau zu identifizieren. „In einem ersten Schritt soll deshalb analysiert werden, welche Auswirkungen bestimmte Kultureinrichtungen etwa auf den Arbeitsmarkt, den Tourismus und die Kreativwirtschaft haben“, so Koplin. Darüber hinaus soll dargestellt werden, welche Einflüsse sie auf die Identitätsbildung und die Lebensqualität der Menschen nehmen.

„Da bis heute keine wissenschaftlichen Untersuchungen für MV vorliegen, die mittelbare und unmittelbare Auswirkungen der Kultureinrichtungen aufzeigen, ist eine gezielte Vernetzung der Kultureinrichtungen untereinander, aber auch mit Wirtschaftsunternehmen schwierig“, sagte Koplin. „Meine Fraktion sieht deshalb Handlungsbedarf, damit konkrete Empfehlungen zur nachhaltigen und zukunftsorientierten Kultur- und Wirtschaftspolitik fürs Land gegeben werden können.“

Quelle: MVPO Schwerin red/nmp, 30.11.2012