« Theaterzelt | Main | Wunschbriefkasten »

Freitag, April 19, 2013

Neues auf dem GROSSEN Blog zum Rostocker Theater

Auf dem GROSSEN Blog (www.vtrblog.wordpress.com oder etwas schneller aufgerüfen über www.vtrblog.hux.de) gibt es viele neue, interessante Diskussionsbeiträge auch zu älteren Artikeln. So halte ich die Kommentare 13-15 zum Artikel "Das schlägt dem Faß die Krone ins Gesicht!" für sehr lesenswert. Und zum Beitrag "Dummheit kann man nicht verbieten" scheint sich eine Diskussion zur Finanzierung von Kultur, insbesondere zu potentiellen Umverteilungsmöglichkeiten von Geldern zugunsten von Bildung und Kultur anzubahnen.

Jeder kann mitdiskutieren! Die Beiträge werden nicht "moderiert" (was allerdings nicht bedeutet, dass hirnloses Gedödel stehen bleibt: es gilt die Netiquette).

Donnerstag, Februar 21, 2013

Nur ein Provisorium

Die Ostseezeitung meldet heute: "Eine Karte des Rostocker Stadtzentrums, die in der Touristeninformation kostenlos an Besucher verteilt wird, enthält zahlreiche Fehler. So sind Parkplätze ausgewiesen, die gar nicht existieren und dort wo sich das Große Haus des Volkstheaters befindet, ist ein Krankenhaus verzeichnet.

Aus der Tourismuszentrale heißt es, dass es sich bei diesem Stadtplan nur um ein Provisorium handelt."

Provisorium oder Vorgriff auf die Zukunft? Da fällt einem doch spontan wieder die Aussage unseres Oberbürgemeisters ein, dass das Große Haus ohnehin 2015 abgerissen wird. Ist der interessierte Immobilienhai eventuell ein Krankhenhaus-Investor? Immerhin befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft einige (Noch-Uni-) Kliniken.

Posted by Dr. Günter Hering at 11:12
Edited on: Dienstag, März 05, 2013 19:13
Categories: Großes Haus, Marketing, Verschwörungstheoretisches

Freitag, Februar 08, 2013

Die Medien und das Volkstheater. Brecht im Stadthafen

Wenn die online-Seiten der Regionalzeitungen über das Volkstheater berichten, dann sind es schlechte Nachrichten. Quasi als Ergänzung des Blogeintrages vom 5.2. berichtet die Ostseezeitung online einen Tag später:

"Theater im Stadthafen droht das Aus

Rostock (OZ) - Dem Theater im Stadthafen Rostock droht die Schließung. Rund 500 000 Euro könnten mit diesem Schritt eingespart werden. Die Alternative: Einige Sparten am Volkstheater eindampfen. Das geht nach OZ-Informationen aus einem verwaltungsinternen Prüfbericht hervor. Demnach muss die Theaterleitung bis 2014 ein Konzept vorlegen, welche Kürzungen ab diesem Zeitpunkt eine halbe Million Euro einbringen. Ziel: Neue Insolvenzgefahren dauerhaft abwenden. Kommunalpolitiker sind entsetzt von den Schließungs-Plänen. Sparten zu reduzieren findet hingegen Unterstützer."

Der Text ist (wie fast immer in Sachen Volkstheater) etwas nebulös. Was ist ein "verwaltungsinterner Prüfbericht"? Vermutlich ein Papier aus der Rostocker Stadtverwaltung. Welcher Bereich hat ihn erstellt? In wessen Auftrag? Wie berechnen sich die 500.000 Euro? Für welchen Zeitraum gelten sie?

Wie konnte die Belegschaft des Volkstheaters schon Tage vorher über die Schließungsabsicht des Theaters am Stadthafen informiert werden, obwohl es doch ein verwaltungsinterner Bericht ist?

Durch die Schließung des TiS kann Miete eingespart werden. Wem gehört das TiS? Insider sagen, der Stadt Rostock. Wenn dem so ist, dann wäre die Einsparung eine Milchmädchenrechnung bzw. wieder mal eine Nebelbombe für den arglosen Theaterfreund. Man erinnere sich daran, dass das Theater eine exorbitant hohe Miete für die Nutzung des Rathausfoyers zahlen musste, als die Stadtverwaltung das Große Haus gesperrt hatte.

Also ich gehe dann lieber zur Bühne 602 und höre Tino Eisbrenner zu, am Montag, den 11.02. ab 20:00 Uhr. Eisbrenners Lieblingssatz von Brecht lautet: "Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch sagen, dass A falsch war...".

Vielleicht sollte sich auch das Management des Volkstheaters mehr und ernsthaft mit Brecht beschäftigen.

Posted by Dr. Günter Hering at 14:56
Edited on: Freitag, Februar 08, 2013 18:23
Categories: Finanzen, Oberbürgermeister, Stadt Rostock, Verschwörungstheoretisches

Dienstag, Februar 05, 2013

Wie unredlich die Presse mit dem Volkstheater umgeht...

Vor einigen Tagen erschien in der Ostsee-Zeitung (OZ) ein Interview mit dem Rostocker OB, in dem er sich auch deutlich zum Theater äußerte - negativ wie (fast?) immer. Entgegen den Geflogenheiten der OZ steht das Interview in voller Länge auch online zur Verfügung.

Jetzt interviewte die OZ den Intendanten des Volkstheaters. Das war wohl unverzichtbar, denn der OB hatte bei den Besucherzahlen und Vergleichen doch arg daneben gegriffen. Dieses Interview ist dem Besucher der OZ-Onlineseite ohne Online-Abo nicht zugänglich, anders als das Interview des OB. Zudem erschien es seinem Dateinamen nach nicht auf der Rostocker, sondern auf der Ribnitzer Lokalseite: "Intendant: Theater läuft besser als der OB wahrhaben will - Ribnitz-Damgarten - OSTSEE ZEITUNG".

Der eine ist eben gleicher als die anderen. Interessierte können allerdings das Leonhard-Interview auf der MVPO-Webseite nachlesen, als Kurzfassung und auch in voller Länge.

Schade, dass der Intendant in bezug auf die Auswahl der Stücke so mit Blindheit geschlagen ist. Die OZ hatte ihm mit der Frage, ob es (zu) oft "populäre Stücke gibt", ein Stichwort für eine viel engagiertere Antwort gegeben. Aber Herr Leonhard übersah ja sogar, dass er den Welt-Uraufführungstermin von "Happy Birthday..." ausgerechnet auf den internationalen Holocaust-Gedenktag (Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz 1945 durch die Rote Armee) gelegt hat. Peinlich und typisch zugleich.

Mal abgesehen davon, dass in Rostock andere Stücke (mit mehr direktem oder indirektem Zeitbezug) viel mehr Interesse und Zuschauer gewinnen würden, bleibt die schlimme Tatsache, dass die wirklich guten Aufführungen totgeschwiegen werden. Zumindest in den Online-Ausgaben der regionalen Blättchen. Aktuell gilt das für die Premiere von "HAVE A LOOK". Diese Aufführung des hiesigen Tanzensembles kann "sich künstlerisch SEHR gut sehen lassen", wie mir ein glücklicher Besucher der ausverkauften Premiere mailte. Das war dank Rosznos und seiner Truppe nicht anders zu erwarten, umso beredter ist das Schweigen der Online-Zeitungen. WER steuert hier eigentlich WIE?

WARUM das Theater platt gemacht werden soll, hat OB Methling auf dem 1. OZ-Volkstheaterforum in einem unbedachten Nebensatz verraten: "2015 wird das Große Haus ohnehin abgerissen". Aber um das Gebäude 2015 abreißen zu können, muss zuvor die Organisation beseitigt werden. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für die vielen notwendigen Teilaktivitäten. Die besten Kräfte vergraulen (ist schon recht gut gelungen), Gebäude permanent schlecht reden und schreiben (dabei hilft leider auch der Intendant), Theater am Stadthafen als Spielstätte kündigen (angeblich aus Kostengründen, faktisch jedoch, damit nichts Bespielbares mehr bleibt), die Intendatensuche aussetzen (weil es ab 2015 keine Spielstätte mehr geben soll), mit der Vision eines Theaterneubaus ablenken (dabei hilft leider auch der Intendant) usw. usf.

Posted by Dr. Günter Hering at 16:00
Edited on: Mittwoch, Februar 06, 2013 12:18
Categories: Finanzen, Inszenierungen, Oberbürgermeister, Presse, Tanztheater, Verschwörungstheoretisches

Dienstag, Januar 29, 2013

Nun wird das Volkstheater endgültig geschlachtet!

#

Der Rostocker Oberbürgermeister, Herr Roland Methling, hat der Ostsee-Zeitung ein Interview gegeben. Er fordert vom Volkstheater Rostock (VTR), endlich Leistung zu erbringen. Er will das VTR auf Schauspiel und Philharmonie reduzieren. Er "kann nicht sagen: Ohne Theater bricht die Kulturlandschaft ein". Er nennt viel zu niedrige Besucherzahlen. Er setzt sich über die Beschlüsse der Bürgerschaft hinweg. Ja sind wir denn wirklich schon in einer Bananenrepublik?

Nachstehend dokumentiert vtr.hux.de drei Leserbriefe an die OZ:

OB Methling – ein Theaterfeind?

Am Freitag war ich im Großen Haus, zum Ballett „die Erschaffung der Welt“. Wiederum entdeckte ich zusammen mit den anderen Zuschauern, wie einmalig das Roznos-Ensemble ist, wie viel Lebensqualität diese Truppe an die Zuschauer weitergibt. Wer darauf verzichtet, ahnt nicht, was er sich selbst damit antut.

Einen Tag später erschien in der OZ das Interview mit unserem OB. Er erwartet Leistung vom Theater? Auch beim Ballett? Die Roznos-Truppe wäre eine Zier für jede wirklich große Stadt – Berlin, Hamburg, München, Wien, Paris usw. Rostock aber erwartet Leistung?!

Unsere OB will das Theater auf Schauspiel und Philharmonie begrenzen. Für einen, der offenbar überhaupt nicht ins Theater geht, erscheint das noch viel. Für die anderen jedoch viel zu wenig.

Woher der OB die Zahlen über die „regelmäßigen“ Theaterbesucher (2000-3000) nimmt, ist nicht ersichtlich. Ich persönlich halte sie für total unterschätzt. Und was heißt „regelmäßig“? Touristen, die ins Theater gehen, werden lieber(???) nicht berücksichtigt. Andere, die ebenfalls nur zeitweilig in Rostock sind, zählen offenbar auch nicht. Genau so wenig diejenigen Rostocker, die sich „nur“ immer dann für einen Theaterbesuch entscheiden, wenn ihnen Stück und Aufführung zusagen. Wäre es nicht redlicher, mit den Zuschauerzahlen pro Jahr zu argumentieren, Herr Methling?

Unser OB „kann nicht sagen: Ohne Theater bricht die Kulturlandschaft ein“. Woher nimmt er diese Gewissheit? Theater war und ist in der bisherigen Erfahrung eine unverzichtbare Säule jeder Kulturlandschaft. Allerdings nicht jedes Theater. Bei unserem Volkstheater darf man wohl schon fragen, warum es sich ob der Zeitlosigkeit seines Spielplanes so unnötig selbst entwertet. Geradezu als Fauxpas empfinde ich die Entscheidung der Theaterleitung, die Uraufführung von „Happy Birthday...“ unmittelbar vor dem Holocaust-Gedenktag anzusetzen, letzteren aber zu ignorieren.

Aber auch eine Theatermannschaft ist lernfähig, so lange man sie nicht abschafft.

Vor allem jedoch sollten wir eines stets bedenken: Kultur ist die stärkste Kraft gegen rechtes Gedankenungut, nichts fürchten die Rechten so sehr wie eine vitale, gelebte Kultur. „Wenn ich das Wort Kultur höre, entsichere ich meinen Revolver“. So weit darf es nie wieder kommen, um das zu verhindern, brauchen wir auch ein engagiertes Theater mit allen seinen vier Sparten!

schreibt Günter Hering aus Rostock

Grausamkeiten

Wieder einmal verkündet der Rostocker OB Grausames gegen das VTR! Er hat bei der ersten Verkündung des Verbleibs des Theaterorchesters- bei Abschaffung der Oper und des Balletts-, von Bespieltheater gesprochen, später von einem eigenständigen Vier-Sparten-Theater, dann von „Theater ist Chefsache“, von Schließung des Hauses mit dem Trick unzureichenden Brandschutzes, und nun ist er wieder bei seinem Orchester gelandet!

Woher hat er diese Erfahrung mit dem Orchester, bevorzugt er deren Lobbyisten und hat er dabei gar „Segelfreunde“ als „Berater“? Und das alles tut er mit einem ganzseitigen, ewig grinsenden und siegessicheren Gesicht!!! Kann man nicht einmal für entsprechende Anlässe ein entsprechend seriöses Foto verwenden?

So sind ja nicht die „Kultur -Genossen“ des untergegangenen so genannten Unrechtsstaates mit dem Theater und seinen Menschen umgegangen! Was ist ein Hineinreden von „Diktatoren“ in die Probleme eines Theaters gegen die Vernichtung eines Theaters durch unsere lupenreinen Demokraten: Ein Theater hassender Oberbürgermeister und ein unerfahrener Kultusminister, der zur Wende 12 Jahre alt war und ohne Kenntnis Rostocker Theatertraditionen ist! Weiter so, meine Herren, zum Wohle Mecklenburg-Vorpommerns!

schreibt Frank Brandau aus Rostock

Die Monroe-Oper und wie weiter?

Soll man dem Rostocker Volkstheater zu seiner jüngsten Welturaufführung (wirklich) gratulieren? Oder ins Grübeln kommen. Folgt man dem Rezensenten, dann "ist dies kaum ein substantieller Beitrag zur zeitgenössischen Opernkultur, weder das Werk, noch seine Inszenierung, eher ein Surfen auf Mainstream und Popularitätswelle."

Der Monroe-Mythos wird sicher nicht so lange anhalten wie beim legendären Original. Schon die letzte Welturaufführung am Volkstheater (Georg Kreisler "Das Aquarium") war mangels Interesse schnell wieder vom Spielplan verschwunden. Und Kreisler hatte dem Publikum etwas zu sagen. Hier scheint es eher so, daß der eine (Dirigent des Abends und Intendant) dem anderen (Kollege aus Augsburger Zeiten - Google sei Dank) hilft, sein Werk an einem Theater auf die Bühne zu bringen.

Ob sich der Aufwand schlußendlich auch in der Einnahmekasse des Theaters wiederspiegelt, bleibt zu hoffen und wird sich zeigen. Aber die Kasse ist ja dank Rostocker Bürgerschaft wieder aufgefüllt. Da kann man sich solche theatralen Experimente (wieder) erlauben ... Ein Beitrag zu (verbesserten) Kostenbewußtsein sieht anders aus.

schreibt Karsten Schmidt

Donnerstag, Januar 10, 2013

Theatertötung als Insolvenzabwehr?

Der Geschäftsführer des Volkstheaters, Stefan Rosinski, stellte zur Abwehr der Insolvenz ein Maßnahmeprogramm mit vier Punkten vor:

  1. Die drohenden betriebsbedingten Kündigungen müssen sofort ausgesprochen werden.
  2. Alle beweglichen Gegenstände müssen veräußert werden,
  3. das Orchester wird auf 66 Stellen reduziert.
  4. Die Sparte Tanz wird geschlossen

Angesichts dieser Lage ist selbst von Verhandlungen über einen Haustarif am Volkstheater nicht mehr die Rede.

Die einzige Möglichkeit, wenigstens etwas Geld zu sparen, liegt nach Rosinski bei den Neuproduktionen: „Wir müssten ab Sommer ohne zusätzliche Verträge auskommen: keine Gastsolisten, keine Gast-Regisseure für neue Produktionen. Und selbst das würde uns nicht wirklich weiterhelfen.“

Im Schauspielensemble werden nach den Kündigungen von derzeit 19 Stellen 12 übrig bleiben. „Wir haben vier Bühnen zu bespielen“, kommentiert Schauspieldirektor Jörg Hückler. „Das ist mit 12 Schauspielern nicht mehr möglich. Wir werden unsere Aufführungen massiv einschränken müssen.“

Die Belegschaft des Volkstheaters will bis dahin nicht den Kopf in den Sand stecken: Sie plant Protestaktionen, die in den kommenden Wochen in Rostock auf die prekäre Lage des Volkstheaters aufmerksam machen sollen. Na endlich, besser (viel zu) spät als überhaupt nicht. Und hoffentlich rechtzeitig und breit genug angekündigt!

Mehr zum aktuellen Stand auf http://www.das-ist-rostock.de/artikel/48694_2013-01-10_insolvenzberater-am-volkstheater/ . Dort gibt es auch interessante Lesermeinungen, die offenbar von NNN und OZ nicht gedruckt werden.

Was eigentlich bezweckt wird und von wem, macht der heutige Artikel von Juliane Hinz in der NNN deutlich (http://www.svz.de/nachrichten/lokales/rostock/artikeldetails/artikel/theater-mitarbeiter-stehen-vor-ungewisser-zukunft.html): Die "Bilanz der Theater GmbH könnte dadurch aufgewertet werden, dass die Gesellschaft an Vermögen gewinnt. Dies könnte auch eine Immobilie wie das Große Haus sein. Die Hauptspielstätte war bislang Eigentum der Stadt und ist gerade an den Kommunalen Eigenbetrieb für Objektbewirtschaftung (KOE) übertragen worden. Die Theaterwerkstätten am Gerberbruch gehören noch immer der Stadt und sollen erst 2014 den Besitzer wechseln. Beide Immobilien sind marode, befinden sich aber an günstigen Standorten mit wahrscheinlich hohem Grundstückswert".

Das also ist wohl der Plan:

  • Jetzt schon mal die Totenglocken läuten,
  • dann zur "Rettung" die beiden Immobilien (mit hohem Grundstückswert!) übertragen.
  • Diese "Rettung" verzögert aber nur die Insolvenz. Das Volkstheater muss schließen.
  • Damit sind die hochwertigen Immobilien frei für andere Verwertungen, noch dazu zum günstigen Konkurswert! Zugleich kann das Stadthafen-Theaterprojekt unseres Oberbürgermeisters zügig vorangetrieben werden - zugunsten der Immobilienaufwertung im Stadthafenbereich.

Wer erinnert sich nicht an den Ausspruch von OB Methling auf dem ersten OZ-Theaterforum, dass das große Haus ohnehin 2015 abgerissen würde?

DAs "Milieu" ist eben immer und überall - zumindest in Rostock. Und alle spielen mit???

Bitte unbedingt auch lesen: http://ob2019.files.wordpress.com/2011/12/12-12-28-alle-gegen-jeden.pdf

Montag, Dezember 24, 2012

Schluss mit den Intrigen, Herr Minister Brodkorb! - Unterschreiben Sie den Fördermittelbescheid!

Rostock/MVPO Wie der Ostsee-Zeitung zu entnehmen ist, soll Oberbürgermeister Roland Methling die Soforthilfe des Landes für das Volkstheater Rostock abgelehnt haben.

Minister Brodkorb (Foto/SPD) wird mit folgenden Worten aus einem Brief an den OB zitiert: „Mit Bedauern und Überraschung nehme ich Ihre Entscheidung zur Kenntnis, die der Stadt angebotene Finanzhilfe für das Rostocker Volkstheater in Höhe von 500 000 Euro nicht in Anspruch zu nehmen.“

Presseseitig getitelt wird dann „500 000 Euro für Theater sind futsch“ und dem Leser wird suggeriert, dass OB Methling dafür die Verantwortung trage. Von einer Nachrecherche dieses „Fakts“ ist nichts zu lesen. Auch der Ministerbrief ging nur an Fraktionen, die bisher nichts hinterfragten. Die Ausgrenzung von Teilen des politischen Raumes ist ein skandalöser Fakt und hat nichts mit Demokratie und Transparenz zu tun.

Was gibt es nun an Fakten?

OB Methling hat weder schriftlich noch mündlich die Finanzhilfe des Landes abgelehnt! Vielmehr hat er den bereits vorhandenen Fördermittelbescheid mit seiner Unterschrift und der Versicherung der korrekten Verwendung der Mittel an den Minister zurückgesandt. Zudem teilte der OB dem Minister mit, dass er zu einer Erklärung bereit ist, dass die Hansestadt Rostock den Spielbetrieb 2013 sicherstellt. Das reichte dem Minister nicht, so dass er seine Endunterschrift verweigerte.

(Quelle: Mail des OB vom 22.12. auf Nachfrage zum Vorgang: „Er (Zuwendungsbescheid) ist von mir unterschrieben worden, allerdings nicht die geforderte Erklärung. Hier hatte ich vorgeschlagen, dass die HRO den Spielbetrieb 2013 sicherstellt.)

Die Ministeraussage, OB Methling habe auf die Fördergelder verzichtet, ist somit nicht nur falsch, sondern stellt in meinen Augen eine Lüge dar. Offensichtlich strebt der Minister zwei Dinge an: Die Durchsetzung der Fusion des Rostocker mit dem Schweriner Theaters mit allen erdenklichen Mitteln und die Ablenkung von diesem eigentlichen Ziel durch sein politisch motiviertes Vorgehen gegen OB Methling.

Dass ein Minister sich derart politisch verhält anstatt sachlich korrekt, ist ein bislang einmaliger Vorgang. Rostock stehen die Fördermittel zu und die Stadt hat die Voraussetzungen für die Zuweisung erfüllt (Nachweis der Notwendigkeit der Mittel und Zusage der Absicherung des VTR in 2013).

In der Anlage befinden sich:

- der Zuwendungsbescheid des Bildungsministeriums vom 17.12. ohne Unterschrift des Ministers

- die von OB Methling nicht unterschriebene Erklärung zu den Bürgerschaftsbeschlüssen vom 05.12., zur Sicherstellung des geordneten Betriebes des VTR in 2013 und zur Sicherstellung des Ausgleichs der Fehlbeträge

- die Mittelabforderung/Empfangsbestätigung, die in dieser Form durch den OB unterschrieben wurde

- die Absage des Ministers

Der Minister hatte am 11.12. vom Oberbürgermeister zwei Dinge für die Soforthilfe verlangt: Erstens den Nachweis der Notwendigkeit des Sonderbedarfs und zweitens die Einhaltung des Bürgerschaftsbeschlusses vom 05.12. zur Aufnahmen von Verhandlungen mit dem Minister. Beides erfüllte der OB. Doch nach der Erfüllung dieser Forderungen wurden neue Forderungen aufgemacht.

Das lässt die Vermutung zu, dass es hier nicht um die Klärung von Sachproblemen oder die Zukunft des Volkstheaters Rostock geht. Der Minister gefährdet mit seinem Verhalten massiv das Volkstheater Rostock und führt einen persönlichen Krieg gegen OB Methling auf Kosten des VTR, was nicht Aufgabe eines Bildungsministers ist. Die Hansestadt Rostock sollte prüfen, ob und welche rechtliche Mittel gegen die Verweigerung der Fördermittel existieren.

Quelle: Robund HRO

Donnerstag, November 22, 2012

OB widerspricht Volkstheater-Beschlüssen

Die NNN berichtet:

22. November 2012 | 21:55 Uhr | Von: tohi

Rostocks OB Roland Methling.

Die Mitarbeiter des Volkstheaters müssen erneut um ihren Arbeitsplatz zittern: Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) hat Widerspruch gegen die jüngsten Rettungsbeschlüsse der Bürgerschaft eingelegt. Die sahen zum einen vor, dass Rostock der Theater GmbH in seiner Funktion als Gesellschafter im kommenden Jahr bis zu 1,3 Millionen Euro zahlt, um eine Insolvenz abzuwenden. Zum anderen sicherten sie den Angestellten der Bühne 3,5 Prozent mehr Lohn zu - wie es der mittlerweile außer Kraft gesetzte Tarifvertrag vorsah.

Als Begründung für seine Widersprüche führt Methling fehlende Angaben der Bürgerschaft dazu an, aus welchen Quellen die Stadt die 1,3 Millionen Euro decken soll. Außerdem sei es nicht Aufgabe des Gesellschafters, über Lohnerhöhungen zu verhandeln, sondern die der Geschäftsführung. Und im Personalüberleitungsvertrag, der mit dem Wechsel in den Gaststatus des kommunalen Arbeitgeberverdands in Kraft getreten ist, sei eine Dynamisierung der Gehälter nicht vorgesehen.

Die Bürgerschaft reagiert verärgert auf das Vorgehen des Stadtoberhaupts. "Diese Widersprüche gefährden das Theater", sagt Eva-Maria Kröger, Fraktionschefin der Linken. Sie wirft Methling vor, die Bühne zu zermürben. "Er sollte endlich dazu übergehen, dem Theater zu helfen. Seine Widersprüche sind willkürlich und die Gründe nicht nachvollziehbar", sagt sie. Dr. Steffen Wandschneider, SPD-Fraktionsvorsitzender, kritisiert Methling ebenfalls. Er sagt: "Die erneute Blockade gefährdet die finanzielle Handlungsfähigkeit." Leidtragende sind die Angestellten, die jetzt nicht einmal mehr sicher wissen, ob sie im nächsten Jahr noch einen Arbeitgeber haben. "Die Zeit drängt", so Wandschneider.

Das gilt auch für die langfristige Sicherung des gesamten Spielbetriebs. In diesem Zusammenhang sollte der Haustarif eine der tragenden Säulen bilden. Die Gewerkschaften hatten den Verhandlungen zuletzt allerdings trotz der Bürgerschaftsbeschlüsse eine Absage erteilt. Unter anderem, weil sie der Verwaltung vorwerfen, den bis 2018 angestrebten Neubau nicht voranzutreiben. Ihnen fehle ein klares Bekenntnis sowie Finanzierungskonzept für das Vorhaben.

"Die Absage der Gewerkschaften an die Einführung eines Haustarifvertrags ist ebenso kontraproduktiv wie das Verhalten des OB", sagt die Grünen-Fraktionschefin Simone Briese-Finke. Das spiele dem Stadtoberhaupt und seiner theaterfeindlichen Haltung in die Hände. Sie will mit ihrer Fraktion und gemeinsam mit den Stimmen der anderen Bürgerschaftsmitglieder den Widerspruch von Methling auf der Sitzung am 5. Dezember zurückweisen.

Leserkommentare

MICHAEL DR. BOLZ 23.11.2012 07:22; OB widerspricht Volkstheater-Beschlüssen

Wieder einmal führt Rostocks OB formale Gründe an, nach denen er sich genötigt sieht, dem Theaterkonzept der Rostocker Bürgerschaft zu widersprechen. Darüber kann man nur noch den Kopf schütteln. Man fragt sich, wer diesen OB überhaupt gewählt hat, mutmaßlich keine Theaterbesucher. Im übrigen ... ich habe den OB noch nie im Theater gesehen ...

HEIKO HEIMLICH 23.11.2012 11:31, Intriganter Langzeitplan

Methlings Handeln wird vorrangig von den Interessen der Immobilien-"Lobby" bestimmt (in zweiter Instanz auch von den Wünschen der Tiefbauer). In bezug auf das Große Haus äußerte er schon vor Jahren, dass es spätestens 2015 abgerissen werde und deshalb eine brandschutztechnische Sanierung nicht lohne.

Mit dem Neubau-Standort im Stadthafen will er die dortigen Flächen deutlich aufwerten. Zerschlägt er jetzt das Theater, kann er seinen Plan durchsetzen, das Große Haus 2015 abzureißen: Wozu stehen lassen, wenn doch nicht mehr gespielt wird? Und weil dann Rostock mehrere Jahre lang zur Theaterwüste geworden ist, erhofft er sich mehr Landes- (und gegebenenfalls auch Bundes-) Fördermittel für einen "Neuanfang" durch den Stadthafen-Neubau. Egal ob er dann noch OB ist oder nicht.

Werden sich die Rostocker diesen intriganten Plan gefallen lassen?

Dienstag, Oktober 23, 2012

Rostocks mühsamer Weg zum neuen Volkstheater - kein Kommentar

Die NNN berichtet in ihrer Ausgabe vom 23. Oktober 2012 folgendes:

Ein großes Fest soll es werden, bei dem Rostock sich selbst feiert und alles zusammenkommt, was an der Warnow Rang und Namen hat. Schon jetzt verhandeln Stadtpolitiker um die Plätze in der ersten Reihe, wenn das neue Rostocker Volkstheater eröffnet wird. 2018, zur Feier des 800-jährigen Stadtjubiläums. Dass das neue Haus zu dem Termin aber tatsächlich stehen wird, ist mittlerweile mehr als fraglich.

In der Zwickmühle - und zwar mehrfach

Denn weder der Standort ist klar noch gibt es eine Kostenschätzung oder ein Finanzierungskonzept. Ungewiss ist auch, wie vielen Künstlern und Sparten der Neubau Platz bieten muss, solange die Debatte auf Landesebene zur Theaterstruktur nicht abgeschlossen ist. Ein Großteil der dort vorgeschlagenen Modelle setzt aber einen Theater-Neubau in Rostock voraus. Und den machen auch die Gewerkschaften zur Bedingung für einen Haustarif - der nötig ist, um die akut drohende Pleite abzuwenden. Rostock steckt gleich mehrfach in einer Zwickmühle und tut dennoch kaum etwas, um sich daraus zu befreien.

Dabei sehen Bürgerschaft und Verwaltung sich gegenseitig in der Verantwortung für den Stillstand. "Die Bürgerschaft hat alle Beschlüsse getroffen", sagt deren Präsidentin Karina Jens (CDU) über den Weg zu einem Bühnen-Neubau. Die meisten Fraktionen sind ebenfalls der Meinung, nun sei die Verwaltung am Zug, konkrete Vorschläge zu machen, wie und wo ein Neubau umzusetzen wäre, und durchzurechnen, wie viel das kostet. Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) und das ihm unterstellte Planungsamt liefern aber seit Monaten keine Ergebnisse und blockieren damit den Neubau-Prozess.

Stattdessen rechnet Methling den Fraktionen vor, dass Rostock sich das Theater in seiner jetzigen Struktur nicht mehr leisten könne und seine Entwicklung dadurch gehemmt sei. "Möglich wäre eine Reduzierung von einem Vier- auf ein Zwei-Sparten-Theater", schlug der OB jetzt im Finanzausschuss vor - und damit der Bürgerschaft ins Gesicht. Denn diese hatte bei der GmbH-Gründung und mit dem betriebswirtschaftlichen Konzept 2012 ein Vier-Sparten-Haus beschlossen.

Dass Methling seinen Vorschlag dennoch ins Spiel bringt, ist auch im Zusammenhang mit der Landesdebatte zu sehen, die zurzeit alle Diskussionen auf kommunaler Ebene überlagert. Das Kultusministerium lässt von den Kommunen als Theaterträger gerade neun Vorschläge für die künftige Bühnenstruktur in Mecklenburg-Vorpommern diskutieren, darunter verschiedene Fusionsmodelle. Gestern ließ Methling im Hauptausschuss durchblicken, dass er das Autonomie-Modell favorisiert. Angesichts der Landesdiskussion beginnt nun auch in der Bürgerschaft der Rückhalt für die vier Sparten zu bröckeln.

Ob sich Methling von seinem Zwei-Sparten-Vorschlag mit einem Seitenblick auf die Landesregierung die Chance auf eine finanzielle Förderung für einen Neubau verspricht, lässt er offen. Deutlich macht er aber, dass er im Windschatten der Landesdebatte die Chance sieht, die öffentlichen Zuschüsse für die Bühne weiter zu reduzieren. Die rund 17,5 Millionen Euro, die die Bühne jetzt bekommt, sollen bis 2018 jährlich um je eine Million mehr abschmelzen - auf schließlich 12,5 Millionen.

Für den künstlerischen Betrieb des Volkstheaters stellt das eine akute Bedrohung dar. Denn schon jetzt hat die GmbH ein Minus von 1,3 Millionen Euro. "Ohne finanzielle Hilfe von der Stadt könnte ich zehn Stellen im Schauspielbereich nicht nachbesetzen, müsste die Etats für Gastkünstler, Ausstattung und Investitionen immer weiter kürzen", sagt Geschäftsführer Stefan Rosinski.

Der schleichende Tod droht

Die Folge: Ab Herbst 2013 könnte das Theater keine Neuproduktionen mehr zeigen, würde damit immer weniger Besucher anlocken, und so die FAG-Mittel immer weiter drücken. Alles zusammen würde den schleichenden Tod der Bühne bedeuten.

Ohne Kunst und Künstler, die einen Neubau mit Leben füllen, bräuchte Rostock sich aber nicht mehr über einen Standort oder eine Finanzierung zu streiten - und könnte sich schon jetzt um einen alternativen Saal für den Festakt zum Stadtjubiläum umsehen.

Samstag, September 29, 2012

Rein in die Kartoffeln - raus aus den Kartoffeln: Ein Possenspiel

Ausgerechnet die Unterstützerfraktion des Oberbürgermeisters schlägt jetzt vor, die Theater-GmbH zu liquidieren und das Theater wieder "als städtisches Amt" zu führen. War es denn nicht der Willen und das unermüdliche Drängen des OB, das Volkstheater in eine GmbH umzuwandeln? Offenbar haben sich die Hoffnungen, das Theater in eine nicht mehr beherrschare, desolate Situation zu treiben, nicht ausreichend erfüllt (man erinnere sich: Erst nach der GmbH-Gründung wurde das Große Haus wegen Brandgefahr geschlossen!). Jetzt also die Strategie, durch direkte Einflussnahme mehr Probleme bereiten zu können? Es fällt schwer, nicht verschwörungstheoretisch zu denken!

www.das-ist-rostock.de berichtet:

28.09.2012 Lieber ein Ende mit Schrecken?

Die Fraktion „Für Rostock“ (UfR) will in der Bürgerschaft beantragen, dass die Volkstheater GmbH liquidiert und wieder in ein städtisches Amt überführt wird. Der Fraktionsvorsitzende Dr. Malte Philipp und der finanzpolitische Sprecher des UfR Maik Graske stellten gestern die Idee der Öffentlichkeit vor.

Die Kultursenatorin war unterwegs zur Tagung des Sozial- und Gesundheitsausschusses des Deutschen Städtetages in Heidelberg, der kaufmännische Geschäftsführer des Volkstheaters beim Bühnenverein in Hamburg, da rückte die Fraktion „Für Rostock“ (UfR) – erklärtermaßen die Unterstützerfraktion des Oberbürgermeisters – mit der Pressemitteilung „Liquidation des Volkstheaters“ heraus. Das war so dringend, dass die zugehörige Pressekonferenz am gleichen Tag stattfinden musste.

Die Ziele der GmbH-Gründung im April 2009 seien weit verfehlt worden, erläuterte Malte Philipp. Deshalb wolle die Fraktion beantragen, die Volkstheater GmbH zu liquidieren und wieder als städtisches Amt zu führen. Es gehe dem UfR um die Zukunft des Theaters und darum, dass die Stadt ein angemessenes Theater bekommt, das sie sich auch leisten kann. Es gehe ihm nicht darum, die Gründe oder die Personalien für das Scheitern der GmbH aufzuarbeiten. Die Überführung des städtischen Theater-Amtes in eine GmbH sei seinerzeit eine gute Idee gewesen. Allerdings habe die Stadt nicht – wie es in der Satzung der GmbH festgeschrieben ist – ihre „angemessene Einflussnahme“ auf die Entscheidungen der GmbH geltend machen können.

Maik Graske zählte noch einmal die bekannten Finanzlöcher auf, die in den vergangenen Jahren aus dem städtischen Haushalt gestopft werden mussten: Seit dem Beschluss der Bürgerschaft zur GmbH-Gründung im Jahre 2008 habe es kein Geschäftsjahr gegeben, in dem das Volkstheater mit dem jährlichen Zuschuss in Höhe von 7,9 Millionen Euro ausgekommen wäre. 2009/10 waren es 307 000 Euro, 2010/11 waren es 1,3 Millionen Euro – trotzdem habe es einen Fehlbetrag von 537 000 Euro gegeben. Allein vom 31. August bis 31. Dezember 2011 habe der Fehlbetrag 105 000 Euro betragen und für das Jahr 2012 sei wieder eine Spritze von 1,4 Millionen Euro beantragt, auch für 2013 wären bereits 1,3 Millionen Euro prognostiziert. So könne es nicht weitergehen. Die Zukunft der GmbH sähe schlecht aus, die Kapitaldeckung des GmbH sei von Anfang an zu dünn gewesen. Die Diskussion um einen Theaterneubau würde von dieser Maßnahme nicht tangiert, meinte Malte Philipp.

Mit dem Theater als städtisches Amtes, das dann – laut Malte Philipp im Senatsbereich der Kultursenatorin angesiedelt sei – hätte die Stadt wieder direkten Zugriff auf den Haushalt des Theaters. Dagegen kam in der anschließenden Diskussion ein Einspruch von Uwe Flachsmeyer (B90/Grüne) und Eva-Maria Kröger (Die Linke), die als Mitglieder des Theater-Aufsichtsrates die Pressekonferenz ebenfalls besucht hatten: Das Amt für Management und Controlling – angesiedelt im persönlichen Bereich des Oberbürgermeisters – habe jederzeit die Möglichkeit gehabt, in die Finanzen des Volkstheaters einzugreifen. Im übrigen gäbe es für jeden der Fehlbeträge der vergangenen Jahre nachvollziehbare Gründe: Das Theater wurde von der Stadt beauftragt, eine Sommerbespielung zu organisieren, die erwartungsgemäß nicht mit Gewinn abzuschließen war. Die plötzliche Schließung des Großen Hauses aus bautechnischen Gründen im Februar 2011 habe zu Zuschauerverlusten geführt, die sich dann negativ auf die Ausschüttung der Fördermittel des Landes (FAG) auswirkten. Sie erfolgt jeweils mit einer Verzögerung von zwei Jahren – so dass das Finanzloch für 2013 absehbar ist.

Mit dem Geld geht es ums Personal

Als Knackpunkt stellten sich in der anschließenden Diskussion die derzeitigen Verhandlungen um einen Haustarifvertrag am Volkstheater heraus: Mit ihm könne man jährlich etwa 1,2 Millionen Euro am Theater einsparen, sagte Eva-Maria Kröger. Das würde die marode GmbH retten – vorerst. Die Verhandlungen seien jedoch schwierig. Besonders die Orchester-Gewerkschaft DOV würde derzeit „ihre starke Position erfolgreich verteidigen“ - was im Klartext heißt: Die DOV blockiert die Verhandlungen. Man habe ohnehin nur noch bis November Zeit für die Verhandlungen – und wenn sie scheitern würden, dann wäre die Insolvenz der Volkstheater GmbH und die Rückführung in ein städtisches Amt der einzig gangbare Weg.

Die Rückführungsklausel im Überleitungsvertrag gelte jedoch nur bei den Mitarbeitern, die schon zum Zeitpunkt der GmbH-Gründung am Theater beschäftigt gewesen seien. Für die rund 70 Verträge, die an dem derzeit mit unter 300 Stellen ausgestatteten Volkstheater seitdem neu abgeschlossen worden seien, müsse man besondere Regelungen finden – so Eva-Maria Kröger. Einig sei man sich mit dem UfR darüber, dass eine – mögliche – Insolvenz des Volkstheater GmbH noch in diesem Jahr stattfinden würde. Klar sei auch, dass die Rückführung in ein städtisches Amt – und damit die Weiterführung des Flächentarifvertrages für die Theater-Mitarbeiter – nicht von vornherein einen Einspar-Effekt hätten. Man würde zwar Geld für externe Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sparen, vielleicht können man auch auf den Posten eines Kaufmännischen Geschäftsführers verzichten. Aber die möglichen Verluste wären dennoch auszugleichen.

Quelle: http://www.das-ist-rostock.de/artikel/48294_2012-09-28_lieber-ein-ende-mit-schrecken/

Dienstag, Februar 14, 2012

Wiedergewählt - Roland Methling lässt Katze aus dem Sack

Die neuerlichen Angriffe des OB kurz nach seiner Wiederwahl werden in einer Pressemitteilung von Frau Dr. Bachmann wie folgt kommentiert:

Wie erwartet, zeigt Roland Methling nach seiner Wiederwahl sein wahres Gesicht. Schluss mit Lustig und Wahlkampf-Schmusekurs.

Erneut schlägt er unrealistische Kürzungen beim Theater vor und garniert dies populistisch mit der allgemeinen Haushaltslage und der angeblichen Fürsorge für die gesamte kulturelle Szene.

Seit wann zahlt Rostock 17,5 Mio. an das Theater? Schön wäre es ja, dann stände der Neubau sicherlich schon. Die Landsmittel als eigene auszugeben, das ist schon gewagt - oder eben populistisch. Immerhin sind es Steuergelder. Wieviel der Steuerzahler bei Sozialem oder anderen Ressorts zahlt, wird natürlich nicht genannt.

Ein Vier/Fünf-Sparten-Ensemble-Theater wird immer mehr oder weniger die Summe von 16 Mio. Euro kosten. Die Frage ist nur: Wer zahlt was?

Das Land hat seinen Zuschuss festgeschrieben. Weshalb sollte Rostock diesen Anteil kürzen?

Der städtische Anteil beträgt ca. 8 Mio. Euro. Wenn man den reduzieren möchte, dann geht das nur mit einem Theaterneubau. Dieser wird keine Kosten sparen (!!!), aber Einnahmeerhöhungen ermöglichen. Das heißt, erst wenn der Neubau steht und gut gemacht ist (!!!), dann kann man evtl. über Kürzungen des städtischen Beitrags reden - aber nur solange diese Kürzung nicht zugleich zu einer Kürzung des Landesanteils führt. Alles andere wäre vorauseilender Gehorsam beim Kulturabbau.

Der erneute öffentliche Angriff auf die Senatorin in der Pressemitteilung des OB ist unerträglich.

Sieht so die Handreichung zur Zusammenarbeit aus???

Zur Erinnerung habe ich mal einen Text angehängt über die "Wohltaten" von Roland Methling für das Volkstheater Rostock während der ersten Amtszeit.

Fazit: Mit vereinten Kräften wurde das Schlimmste verhindert - gegen den OB.

Somit bleibt zu hofffen, dass diese Kraft auch für die zweite Amtszeit ausreicht.

Rostock hätte Besseres verdient...

PS. Die vorstehend genannte Anhang ist in dieser schlichten Blog-Struktur leider nicht einbettbar. G.H.

Freitag, Januar 20, 2012

Die Meeresspiegel steigen und unser OB träumt vom Theater im Stadthafen

Da sind sie wieder, die ausufernden Stadthafenpläne unseres OB. Die Stadt hat zwar kein Geld, ist hochverschuldet, aber für die Immobilien- und Bauwirtschaft träumt sie schon mal hemmungslos - vor allem kurz vor der OB-Wahl.

Die Ostsee-Zeitung vom 20.1.2012 berichtet:

Der Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling (UFR) würde gern das Volkstheater und das Schifffahrtsmuseum in den Stadthafen verlegen. Die L22 soll dann jedoch unter der Erde verschwinden. Die Ideen hat er schon lange, doch kurz vor der Wahl hat er einen ersten Entwurf seiner Vision vom Architekturbüro HMXW aus Stockholm bildlich umsetzen lassen.

Der erste Entwurf im Auftrag des Vereins „Tradition Ostseeschifffahrt“ sieht einen Gemeinschaftsbau mit 11 000 Quadratmetern für das Schauspielhaus und 3000 Quadratmetern für das Museum vor. Damit der Hafen und die Stadt endlich zusammenwachsen können, muss aber die L 22 aus dem Weg: „Es ist doch vorstellbar, die Straße auf 150 bis 300 Meter unter die Erde zu verlegen“, sagt Methling.

Auch das Stadtplanungsamt prüfe derzeit den möglichen Neubau des Volkstheater am Stadthafen – und eine Verlegung der L 22 unter die Erde. „Bis Ende Februar liegen erste Ergebnisse der Voruntersuchungen auf dem Tisch, die wir dann sofort in die Fraktionen geben werden“, verspricht Methling.

Besonders die Idee, die Straße am Strande in einem Tunnel verschwinden zu lassen, ist angesichts der Prognosen über steigende Meeresspiegel beonders apart. Bei Starkregen ist die Straße jetzt schon überflutet, da können wir uns schließlich auch einen (überfluteten) Tunnel leisten!

Freitag, Oktober 28, 2011

Nun soll auch das Theater am Stadthafen geschlossen werden

Als Reaktion auf die Nachricht, dass nunmehr auch das Theater am Stadthafen geschlossen werden soll, schrieb Silvia Rhode den nachstehenden sarkastischen Leserbrief:

OZ, Leserbrief vom 28.10.2011 16:22

So ist's recht, Frau Senatorin

Schließen Sie Spielstätten jener Sparte, die geeignet ist Zuschauerbilanzen zu stützen und zu verbessern... welche als Bezuschussungsgrundlage herangezogen werden.

Vermeiden Sie Hausverträge um Kosten dort einzusparen, wo sie vertretbar vermieden werden können.

Schließen Sie Hauptspielstätten vor allem, bevor bereits geschlossene wieder ertüchtigt oder neu geschaffen worden sind.

Tun Sie all das... immer vorausgesetzt Sie suchen nach dem schnellsten Weg dem Ensembletheater in Rostock ein Ende zu bereiten - denn dann, und nur dann, sind Sie mit diesen Überlegungen auf dem richtigen Weg.

Ich zitiere Ihre eigenen Worte: "Für das Volkstheater Rostock hoffe ich, dass es als Vier-Sparten-Ensemble erhalten bleibt und so schnell wie möglich ein neues Gebäude bekommt."

Hoffen Sie nicht, Frau Melzer... machen Sie es möglich, indem Sie nicht mit kurzsichtigen fehlgerichteten Schnellschüssen dagegen anarbeiten.

schreibt Silvia Rhode aus Regensburg

Dienstag, Oktober 04, 2011

Straßenbahn soll bis in den Stadthafen fahren - und das Theater dient als Köder

Auch das gehört zu den Kulissenschiebereien: Mit dem Köder "Theater am Wasser" will man die Straßenbahn umverlegen - also die Immobilien am Warnowufer aufwerten:

/OZ/LOKAL/HRO vom 04.10.2011 00:10

Straßenbahn soll bis in den Stadthafen fahren

Rostock (OZ) - Eine neue Straßenbahnlinie könnte den zurzeit verhältnismäßig schlecht erreichbaren Rostocker Stadthafen schon bald näher an die City rücken. Entsprechende Pläne zum Netzausbau bestätigte Wilfried Eisenberg, Technischer Vorstand der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), gegenüber der OSTSEE-ZEITUNG.

Damit würden auch Bedenken von Zweiflern zerstreut, die bislang den Bau eines neuen Theaters und Schifffahrtsmuseums im Stadthafen aufgrund der schlechten Anbindung an die Innenstadt ablehnen.

Der Wunsch nach einer Kaikanten-Linie ist nicht neu und wird jetzt wieder aktuell, weil sich Decathlon für das Grundstück Werftdreieck interessiert. Der französische Sportartikel-Händler wünscht sich eine bessere Anbindung ans Straßennetz.

Posted by Dr. Günter Hering at 15:46
Edited on: Mittwoch, Dezember 05, 2012 16:08
Categories: Finanzen, Konzeption(en), Stadthafenpläne, Stadt Rostock, Theaterneubau, Theaterstandort, Verschwörungstheoretisches

Montag, September 05, 2011

Verquickungen um die Halle 207

Ein Schreiben von Frau Dr. Bachmann läßt erahnen, was sich alles hinter den Kulissen der Schließung des Großen Hauses abspielt:

Im Dezember 2009 wurde dem Hauptausschuss der Bürgerschaft der Abschluss eines 5-Jahresmietvertrages für die Halle 207 vorgelegt. Die Halle sollte nicht nur gemietet, sondern auch baulich ertüchtigt werden. Der Haushalt der Stadt wäre mit ca. 600 TEUR belastet worden. Alternativen für die Sommerbespielung wurden nicht geprüft.

Bereits zuvor hatte das VTR die Halle für die Sommerbespielung angemietet, für ca. 45 TEUR.

Aufgrund einer Dienstaufsichtsbeschwerde durch meine Person hat die Kommunalaufsicht den Abschluss des mit zwei Auflagen beschlossenen Langfristvertrages im Januar 2010 gestoppt.

Vermieter der Halle war zu jenem Zeitpunkt die HRI Hamburg-Rostocker Investitionsgesellschaft mbH & Co., vertreten durch Hilger Patzner. Zu Gunsten der HRI hatte es nach dem Amtsantritt von Roland Methling Veränderungen im B-Plan gegeben.

Hilger Patzner ist zugleich Geschäftsführer der Hanseat GmbH Bau und Sanierung.

Diese Firma sollte die Sanierung der Halle 207 übernehmen. Vergleichsangebote wurden nicht eingeholt. Vermieter und Bauherr der Halle 207, die HRI, hatten im Bauantrag dieselbe Adresse wie die zur Ausführung vorgesehene Hanseat GmbH.

Ende 2009 wurden seitens der Hanseat GmbH Bauarbeiten am Wohnhaus von Herrn Methling durchgeführt. Die Firma saniert derzeit das Rathaus.

Der Verein Tradition Ostseeschifffahrt, dem Roland Methling vorsteht, bemühte sich viele Jahre die Halle 207 zu kaufen. Dies scheiterte bis 2010 an der Finanzierung. Ende 2009 soll es aber bereits einen notariellen Kaufvertrag gegeben haben, für den Fall, dass die Finanzierung gesichert wird. Der Abschluss des 5-Jahres-Mietvertrages hätte diese Sicherung dargestellt.

Am 31.08.2010 überreichte Menachem Atzmon für die Seehafenumschlagsgesellschaft Roland Methling in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins Tradition Ostseeschifffahrt eine Spende in Höhe von 450 TEUR für den Kauf der Halle 207. Dies verwunderte, da sich beide Herren bis dahin nicht grün gewesen sind. Bis heute hält sich das Gerücht, es sei keine Spende, sondern ein Darlehen oder eine Bürgschaft gewesen.

Der Verein profitiert bereits seit Jahren von der Vermietung der Halle 207, stellt er doch stets die Bestuhlung zur Verfügung. Der Preis war dabei so bemessen, dass die Stadt bei einer Anmietung der Stühle über einen Zeitraum von ca. 4 Jahren selbige hätte lieber selbst kaufen sollen.

Derzeit wird erneut auf den Abschluss eines Langfristvertrages gedrängt. Nutznießer wären diesmal der Verein Tradition Ostseeschifffahrt mit Roland Methling an der Spitze (Einnahmen für Miete und Stühle) sowie die Hanseat GmbH (Sanierung der Halle).

Diese Verquickungen sind zu beenden! Rostock benötigt keine Halle 207, wenn es endlich ein neues Theater hat, in dem man auch im Sommer spielen kann.

Dr. Sybille Bachmann

Mittwoch, April 06, 2011

Unser Rostocker Theater als Vorwahlkampf-Munition?

Leserbrief in der oz vom 06.04.2011 17:31

In die Rostocker Theaterdiskussion mischen sich Stimmen, die ganz offen Vor-Wahlkampf für den OB machen und zudem sehr falsche Töne anschlagen: „... der Oberbürgermeister macht mit dem Stadthafen den einzigen … würdigen Vorschlag … und befragt dann noch souverän und demokratisch die Bevölkerung. Roland Methling ist einer von hier und einer, der's kann. Bravo!“ (Achim Möller, 1.4., offensichtlich kein Aprilscherz). „Der Stadthafen ist eine tolle Idee des Oberbürgermeisters.... Man muss … eine Meinung entwickeln, diese erklären... Herr Methling hat es vorgemacht“ (Inge Schmidt, 4.4.). „Unser Oberbürgermeister hat es mal wieder allen gezeigt... Ein Glück für Rostock, dass wenigstens der Oberbürgermeister den Durchblick bewahrt und sich für uns engagiert“ (Katrin Schultz, 4.4.).

Was hat er uns allen eigentlich gezeigt? Von einem Tag auf den anderen ließ er das Große Haus schließen, ohne Vorabsprache mit dem Theater, seiner Verwaltung, ohne Beratung mit der Bürgerschaft oder gar mit den Theaterbesuchern. Weil deren Gefahr für Leib und Leben extrem gefährdet war. Von einem Tag auf den anderen? Das Brandschutzkonzept war der Verwaltung und auch ihm am Schließungstag bereits vier Monate bekannt. In diesen vier Monaten blieb er untätig! Mehr noch, bereits bei einer Prüfung im September 2009 wurde festgestellt, dass ein sicherer Betrieb nicht gewährleistet ist. Also vom September 2009 bis zum 22. Februar 2011 gefährdete der OB Leib und Leben der Theaterbesucher und Theatermacher. Bravo, Achim Möller? Hat der OB uns das irgendwann einmal erklärt und ich bekam es nur nicht mit, Frau Schmidt?

Die Idee mit dem Stadthafen hat der OB hingegen „erklärt“, indem er wenige Tage vor der abrupten Theaterschließung die Öffentlichkeit über seine Wünsche hinsichtlich Straßentunnel und Fußgängerbrücke nach Gehlsdorf einschließlich Umfeldgestaltung fürs hafengelegene Theater mitteilte: Der Theaterstandort dient als Köder für die eigentlichen Vorhaben. Diese sollen immerhin (ohne Theater!) geschätzte 150 Mio. Euro kosten. Die Stadt hat (genauer: wir Bürger haben) rund 200 Mio. Euro Schulden an der Backe, das Theater wird wassernah auch um die 50 Mio. Euro oder mehr kosten und es ist überhaupt nicht klar, woher diese Gelder kommen könnten. Der OB legt sogar gegen den Haushaltsbeschluss der Bürgerschaft Widerspruch ein, weil zu wenig gespart werde – aber im Hafenbereich will er hemmungslos bauen. Mit welchen Geldern? Haben rein zufällig die WIRO-Wohnungen einen Verkaufswert von rund 500 Mio. Euro (200 Mio. Schulden, 150 Mio. Tunnel und Brücke, 50 Mio. Theater und 100 Mio. für voraussichtliche Kostenüberschreitungen)?

Trotz seines konsequenten Sparwillens hat der OB ein Standortgutachten in Auftrag gegeben (was hat das eigentlich gekostet, Herr Methling?), obwohl er noch Anfang März erklärte, „bevor über einen Neubau verhandelt wird, müsse das Theater ein neues inhaltliches Konzept vorlegen“ (OZ vom 8.3.). Wann wurde das Standortgutachten in Auftrag gegeben? Doch wohl nicht erst nach dem 8.3.! Und wann hat der OB die Aufgabenstellung für den Theaterneubau und damit fürs Standortgutachten nicht nur entwickelt, sondern auch erklärt, Frau Schmidt? Ist es nicht höchst anormal, wenn für einen Theaterneubau Vorgaben gemacht werden, ohne auch nur die Theaterleute einzubeziehen?

Eine letzte Frage an die OB- und Hafenbefürworter: Wie oft waren sie in den letzten Jahren im Theater? Ist es wirklich so schön, bei Wind und Wetter einen längeren Fußweg in kauf nehmen zu müssen?

schreibt Günter Hering aus Rostock

Dienstag, April 05, 2011

Warum Rostock SO DRINGEND ein neues Theater braucht...

Manche Leserbriefe werden "besser" nicht veröffentlicht, so auch der nachstehende Text:

Rostock braucht ein neues Theater, weil...

1. nur so die Rechnung des Theaterhassers Methling aufgeht: Erstens großes Haus ab sofort geschlossen, zweitens langes Warten auf den Neubau, drittens in der Wartezeit infolge trauriger Übergangslösungen (Schiffbauhalle, Zelt usw.) deutlicher Besucherrückgang (denn in den Provisorien kann nie die Qualität wie im Großen Haus erreicht werden), viertens Infragestellen des Neubaus auf Grund der rückläufigen Besucherzahlen, fünftens Überflutung des vom OB vorgesehen Standortes Christinenhafens wegen ansteigendem Meeresspiegel. Es lebe Methling der Große!

2. sich der OB offenbar so erhofft, die WIRO doch noch (teilweise?) verkaufen zu können: Um den Theaterneubau wenigstens anteilig zu finanzieren. So wäre DIE LINKE vielleicht zu überrumpeln...

3. dann vermutlich mindestens zehn Jahre lang das Volkstheater praktisch tot wäre. Definitive Standortauswahl und -erwerb, Architektenwettbewerb und Ausschreibung, Sicherung der Finanzierung und Bauausführung – das alles braucht mindestens ZEHN JAHRE!

Donnerstag, März 31, 2011

Sachstand "Volkstheater Rostock GmbH"

Hansestadt Rostock, Der Oberbürgermeister. Vorlage-Nr: 2011/IV/2074, Status: öffentlich

Informationsvorlage, Federführendes Amt: Org.- u. Beteiligungsmanagement, 31.03.2011, OB, Roland Methling
Sachstand "Volkstheater Rostock GmbH"

Mit Festlegung der Verwaltungsleitung der Hansestadt Rostock vom 21.02.2011 wurde am 22.02.2011 das Große Haus des Volkstheaters Rostock geschlossen. Damit hat die Volkstheater Rostock GmbH (VTR GmbH) ihre größte Spielstätte verloren. Grund für die unabdingbare Schließung sind umfängliche Mängel beim Brandschutz des Großen Hauses, dargelegt im Abhilfeersuchen der Bauordnungsbehörde vom 05.11.2009 und im nachfolgenden Brandschutzgutachten vom 21.09.2010.

...

Die Planung und die daraus resultierenden baulichen Maßnahmen sollen als Ergebnis die Abstellung sämtlicher im Brandschutzgutachten aufgeführter Mängel darstellen, um einen Positivbescheid über die Wiederholungsprüfung der Versammlungsstätte gem. Versammlungsstättenverordnung (VstättVO M-V) zu erwirken und einen Spielbetrieb bis zum Jahr 2018 im Großen Haus sicherstellen. Diese Planung manifestiert sich als Variante I.

[Weiterhin ist beabsichtigt] ... die Schätzung der Kosten für eine Variante II, die die Aufrechterhaltung der Nutzung des Großen Hauses als reine Arbeitsstätte (Probebetrieb, Verwaltung, Lager etc.) bis zum Jahr 2015 darstellt.

Als Variante III wurde die Ermittlung der Kosten anhand von Kostenflächenkennwerten und Nutzungen für eine Grund- und Kernsanierung des Großen Hauses beauftragt...

Hervorhebung von mir, G.H.

Anmerkung: Bereits auf dem 1. OZ-Forum zum Großen Haus äußerte der OB, das Große Haus werde ohnehin 2015 abgerissen. Weiteres merkte er nicht an, es wurde auch weder auf dem Forum noch später öffentlich nachgefragt. Was macht den Standort des Großen Hauses immobilienmäßig ab 2016 so wertvoll?

Posted by Dr. Günter Hering at 12:50
Edited on: Mittwoch, Dezember 05, 2012 12:54
Categories: Großes Haus, Oberbürgermeister, Stadt Rostock, Verschwörungstheoretisches

Dienstag, November 30, 2010

Tod dem Theater! Das Gruselthema "Asbest"

Am 30.11. meldete die Ostsee-Zeitung:

Asbest im Volkstheater erschwert Sanierung

Rostock (OZ) - Das derzeit geschlossene Große Haus des Rostocker Volkstheaters ist mit Asbest verseucht. Bereits seit 2003 soll der giftige Baustoff entdeckt worden sein. Doch erst jetzt wird er zum Problem: Die Entsorgung des krebserregenden Stoffes könnte die Kosten für die Sanierung in die Höhe treiben.

Außerdem drohen neue Verzögerungen – mit möglicherweise fatalen Folgen: Sind die Arbeiten bis Juni 2012 nicht abgeschlossen, steht das Theater wieder ohne Spielstätte da. Das Theaterzelt wird dann nämlich in Coburg benötigt...

Daraufhin schrieb ich folgenden Leserbrief - der wurde aber (online) nicht veröffentlicht...:

Tod dem Theater!

Die Rostocker Theaterfeinde scheuen offenbar vor keinem noch so schmutzigen Trick zurück. Jetzt muss also das Gruselthema "Asbest" herhalten, obwohl laut OZ bereits seit 2003 bekannt ist, das sich „unter anderem“ in einem „STILL GELEGTEN“ (!) Lüftungsschacht Asbest befindet. Ja warum wird dann nicht der STILL GELEGTE Lüftungsschacht einfach luftdicht verschlossen?

Mal abgesehen von der einfachen, aber offenbar nicht gewollten Lösung bleibt anzumerken:

1. Was ist das für Asbest im Lüftungsschacht? Wäre es zementgebundener Hartasbest wie z.B. bei den Wellasbestdächern, so ist er völlig ungefährlich, solange man ihn nicht ausbaut.

2. "Weicher" Asbest ist gesundheitschädlich, weil sich bei jedem Luftzug Fasern lösen können. Dabei gilt in der DDR verbauter Weichasbest als längerfaserig und damit etwas ungefährlicher als der in der alten BRD verbaute. Dennoch wurde nicht das Berliner Kongresszentrum (hochgradig mit West-Weichasbest belastet), sondern der Palast der Republik wegen seiner Asbestbelastung abgerissen. Das Kongresszentrum ist noch immer in Betrieb. Merke: Mit Asbest kann man wirksam Politik machen.

3. Wir sollten uns auch an eine Bemerkung von OB Methling erinnern, die er auf der OZ-Veranstaltung zur Zukunft des Grossen Hauses machte (und der meines Wissens noch keiner unserer investigativen Journalisten nachging): "2015 wird das Große Haus ohnehin abgerissen".

Merkt Ihr nischt?